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Mit Wasser sparsam wirtschaften
Im August ist Hochsommer und infolgedessen ist es normal, wenn es mitunter an Wasser mangelt, aber in den letzten Jahren war der Mangel oft schon sehr beunruhigend. Trotzdem sollte man nicht überreagieren, sondern gezielt Wasser verteilen, zum Beispiel an besonders üppig blühende Stauden wie Phlox, ehe die Blütenstände schlappen, am besten mit der Gießkanne direkt an oder in die Wurzelballen. Rasengräser lieben es feucht. Das bedeutet keinesfalls, dass bei ausbleibendem Regen gleich unbedingt gewässert werden müsste und vor allen Dingen nicht obenhin. Wenn wässern, dann gründlich und selten. Gräser sind zäh. Selbst wenn sie bei Trockenheit mal ins Gelbliche gehen, erholen sie sich nach ausgiebigerem Regen sofort.
Im Übrigen präsentiert sich der Garten im Sommerflor. Rosen stehen gut in zweiter Blüte, da nach dem ersten Blühen sofort alles Verwelkende entfernt wurde. Auch jetzt putzt man die Rosen regelmäßig durch, damit das Blühen bis Frost anhält. Auf der Staudenrabatte wetteifern Gartenmargeriten, Phlox und Ehrenpreis miteinander. Sonnenbraut, Sonnenauge, Sonnenblumen überbieten sich. Im Steingarten blühen verschiedene Donnerwürze, ebenso Sedum-Arten wie Sedum cauticulum (karminrot), Sedum floriferum ‚Weihenstephaner Gold‘ (gelb), Sedum spurium (karminrot oder rosa). Bald wird auch die hohe Fetthenne Sedum telephium erste Knospen öffnen. In den Steingartenflor passt gut das Spanische Gänseblümchen Erigeron karvinskianus mit weißen, rosa oder roten Blüten. Angesichts solcher Fülle darf man nicht übersehen, dass einiges zu tun ist, jetzt auch schon mit Rücksicht auf das nächste Jahr.
Fällig ist die Pflanzung herbstblühender Blumenzwiebeln sowie Pflanzung von Madonnenlilien, weil deren Zwiebeln nach kurzer Ruhezeit nun wieder zu treiben beginnen und noch im Herbst die überwinternden Blattrosetten bilden müssen. Heranwachsende Zweijahrsblumen werden bei zu engem Stand auf ein Anzuchtbeet versetzt. Im August vermehrt man Nelken durch Ableger, ebenfalls Veilchen. Der frühe August eignet sich gut zum Verjüngen schon etwas älterer Schwertlilienpflanzen, weil Schwertlilien nach der Blüte eine kurze Ruhezeit einlegen, in der sie die Pflanzprozedur am besten überstehen.
Nachdem Lebensbaumhecken im April zum ersten Mal geschnitten wurden, folgt jetzt ein zweiter Schnitt, falls nötig. Die Triebe von Erica und Calluna-Arten erreichen in diesen Wochen den günstigsten Zeitpunkt zum Schnitt von Stecklingen. Auch Rhododendren, Ilex, Skimmie lassen sich durch Stecklinge vermehren. Wachsen im Gartenteich Pflanzen zu üppig, ist auszudünnen. Man sammelt Blüten und Früchte für haltbare Gebinde, von Stauden und Sommerblumen, die echt aus Samen fallen, Saatgut für Nachwuchs.
Ilse Jaehner