Keine Chance für den Malvenrost

Mit ihren leuchtenden Blüten zählen die Malven zu den beliebtesten Sommerblumen. Eine Vielzahl verschiedener Arten und Sorten lassen sich im Garten antreffen. Als einjährige Blumen sind die Becher- und Trichtermalven (Lavatera trimestris und Malope trifida) besonders beliebt. Als sommerliches Wahrzeichen alter Bauerngärten haben sich die Stockrosen (Alcea rosea) einen Namen gemacht. Wegen ihrer steifen Erscheinung sind sie in den letzten Jahren aus manchen modernen Gärten verschwunden. In den naturnahen Gärten dagegen haben sie sich als alte Pflanze der Bauerngärten wieder einen festen Platz erobert. Mehr für naturnahe Pflanzungen empfiehlt sich als Staude der buschig wachsende Siegmarswurz (Malva alcea) mit Hunderten von zartrosa Blüten. Als Kübelpflanze besonders beliebt ist die Schönmalve, Abutilon, die über Winter kühl im Haus zu halten ist. 

Gerade im Sommer wird mitunter die Freude an diesen schönen Blumen, besonders die an mehrjährigen Exemplaren, durch eine Pilzkrankheit getrübt. Die Blätter sind dann an den Unterseiten mit zahlreichen kleinen Pusteln besetzt, und an der Blattoberseite zeigen sich an diesen Stellen kleine ­eingefallene gelbliche Stellen. Dies ist der Malvenrost. Kranke Blätter oder Triebe schneidet man sofort heraus und entfernt sie aus dem Garten­bereich, ehe sich die Tausende von Pilzsporen verbreiten.  

Malvenrost zeigt sich besonders schnell, wenn die Pflanzen auf verdichtetem Boden mit schlechter Nährstoffversorgung wachsen. Auf eine ausgewogene Versorgung der Pflanzen mit Kompost ist deshalb zu achten; mehrjährige Arten können in der Vegetationszeit zusätzlich Gaben von verdünnter Pflanzenjauche erhalten. Bei schlechten Bedingungen sind auf die Dauer resistente und weniger anfällige Sorten zu wählen, die auch feuchtem Klima gewachsen sind.  

Bei einem jährlich wiederholten Auftreten ist es wichtig, vorbeugend zu handeln. Es muss verhindert werden, dass sich die Keimschläuche der Pilze verbreiten. Da sich diese Krankheit über die befallenen Pflanzenteile ausbreitet und auch in der obersten Bodenschicht überwintert, ist ein Entfernen kranker Pflanzenteile besonders wichtig. Vorbeugend wird bei einem Befall einzelner Pflanzen im Herbst das Laub der mehrjährigen Art dicht über dem Boden abgeschnitten, heiß verkompostiert oder aus dem Gartenbereich entfernt. Auch im Frühjahr kann man bei diesen Malven gleich die ersten Blätter vorsichtig vom Stiel trennen und entfernen. Reichen diese Pflegemaßnahmen nicht aus, besteht die Möglichkeit, vorbeugend zu behandeln. Dazu spritzt man mit Pflanzenpflegemitteln, die Schwefel, Mineralstoffe und Kräuterextrakte enthalten, in der angegebenen Konzentration. 

Diese Behandlung kann im Abstand von sieben Tagen wiederholt werden, was sich besonders nach starken Niederschlägen empfiehlt. 

Mit etwas Umsicht und Pflege wird es so keine Probleme bereiten, den lästigen Malvenrost aus dem Garten fernzuhalten und die Blütenpracht der Malven ungestört zu genießen.  

Peter Busch

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