Silberkerzen leuchten im Staudenbeet

Stauden – hohe Sorten stützen 

Während es für Schattenpartien im Garten etliche Blattschmuckpflanzen gibt, sind blühende Exemplare rar gesät.

Im Herbst, wenn die Farbenpracht der Blumen zu Ende geht, recken jedoch die Silberkerzen ihre majestätischen Blütenstände bis zu zwei Meter in die Höhe, und die zahlreichen rahmweißen Blüten sind bis in den November ­weithin sichtbar. Neben dieser späten Blüte ist das zweite Plus die Schattenverträglichkeit, die einen Standort selbst an dunkleren Orten noch zulässt.

Von den Silberkerzen (Cimicifuga) existieren ein gutes Dutzend Arten, die in den nördlichen, gemäßigten Zonen unserer Erde beheimatet sind. Diese Stauden gehören zu den Hahnenfußgewächsen, die meist erst nach einigen Jahren ungestörten Wachstums ihre volle Schönheit entwickeln.

Besonders empfehlenswert sind die Oktober-Silberkerze (C. simplex) die September-Silberkerze (C. ramosa) und die Lanzen-Silberkerze (C. cordifolia) mit einer Höhe von eineinhalb Metern, da sie bis zu den ersten Frösten im Herbst blühen. 

Die Juli-Silberkerze (C. racemosa) und die August-­Silberkerze (C. dahurica) erreichen mit ihrer Höhe von über zwei Metern zwar mehr Aufmerksamkeit, sind dafür aber schon im Spätsommer verblüht.

Bereits ab dem Frühjahr entwickeln die Stauden reichlich Laub mit vielen zierenden dreiteiligen Blättern, die den Boden gut bedecken. Je nach Art schieben sich dann von Sommer bis Spätsommer die jedes Jahr zahlreicher werdenden, straff aufrechten Blütenstängel empor. Hohe Silberkerzen benötigen an windigen Standorten einen Staudenhalter oder müssen angebunden werden. Versäumt man diese Arbeit und neigen sich die mehrere Wochen haltenden Blütenstände im Wind, wachsen sie an den Spitzen aufrecht weiter, und optisch nicht so dekorative schlangenförmige Blüten sind die Folge.

Silberkerzen verlangen im Garten einen frischen, humosen Boden und einen halbschattigen bis schattigen Standort. Auf leichten Böden und an einem sonnigeren Platz kann man die Standortnachteile verringern, indem man mit einer ständigen Mulchschicht aus Gras oder anderen Pflanzenresten für einen stets feuchten Boden sorgt. Eine Mulchung begünstigt auch die Nährstoffzufuhr dieser stark wachsenden Staude; Kompostgaben im Frühjahr und gelegentliche Düngegaben im Sommer mit verdünnter Pflanzenjauche unterstützen das Wachstum.

Besonders eindrucksvoll wirken die Blüten­kerzen in Einzelstellung vor einem dunklen Hintergrund von immergrünen Gehölzen. Im Staudenbeet passen sie gut neben Astilben, Bergenien, Eisenhut, Herbstanemonen und Farne.

Besonders wertvoll sind die Silberkerzen auch für die Insektenwelt, da sie zu diesem späten Zeitpunkt noch für Nektar sorgen. Im Herbst kann man die Pflanzen einfach über die sich zahlreich entwickelnden Samen vermehren, die sofort ausgesät werden. Ältere Bestände sind zudem gut zu teilen, was, wie bei allen Herbstblühern, am besten im zeitigen Frühjahr geschieht. Zu diesem Zeitpunkt schneidet man auch die Stauden ebenerdig zurück; über Winter belässt man die Fruchtstände als ­Vogelfutter an den Pflanzen.            

Peter Busch

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