Senf essen steigert die ­Leistungsfähigkeit

Senf ist in Deutschland in der Küche vielfach als Beilage zu Bockwurst, kaltem Aufschnitt und anderen Speisen bekannt, die nicht unbedingt zu den Highlights gesunder Ernährung zählen. Senf selbst gilt hingegen als ausgesprochen gesund, weil er ernsten Erkrankungen vorbeugen kann und nach einer neueren Studie sogar zu mehr Kraft verhelfen soll.  

Trotz seiner positiven gesundheitlichen Wirkung ist er in manchen Gegenden von Deutschland noch wenig geschätzt. Allenfalls noch als Gründüngung im Garten. Dort soll er den Boden mit Nährstoffen anreichern sowie Verschlämmungen und ein Auswaschen der Nährstoffe aus dem Boden verhindern. 


Warum ist Senf gesund?

Für die gesundheitlichen Vorteile des Senfs sorgen die in der Pflanze enthaltenen ätherischen Öle. Besonders scharfer Senf regt die Tätigkeit des Darms an, wirkt entzündungshemmend. Senf regt zusätzlich die Produktion von Magensaft an, wirkt sich regulierend auf den Blutdruck aus und hemmt das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Viren. 


Senf war schon in der Antike als Würze bekannt

  • Das erste überlieferte Rezept für die Zubereitung von Senf stammt aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. Dabei wurden zerstoßene Senfkörner mit Honig, Olivenöl und Essig vermischt. 
  • Schon vor 3.000 Jahren wurde Senf bei den Chinesen als Grabbeigabe genutzt. 
  • Bei den Ägyptern zur Zeit der Pharaonen diente Senf als Heilmittel und als Speisewürze. 
  • Um 300 v. Chr. wurde Senf in Indien als Gewürzpflanze angebaut. 
  • Die Römer und Griechen der Antike schätzten Senf ebenfalls als Gewürz- und Heilpflanze. 
  • Der griechische Arzt Pedanios Dioskurides berichtete 78 n. Chr. von der heilenden Wirkung des „sinepi“.  
  • Zur zügigen Verbreitung des Senfs in Europa trug ebenfalls bei, dass Karl der Große im Jahre 705 den Senfanbau in Deutschland anordnete.  
  • Von dem französischen König Ludwig XI., mit dem Beinamen „der Kluge“, wird erzählt, dass er stets ein Senftöpfchen bei sich geführt haben soll, um nicht bei „Barbaren“ darauf verzichten zu müssen.  
  • Im 14. Jahrhundert waren es dann die Herzöge von Burgund, die strenge Qualitätsrichtlinien für Senf erließen. Damit bereiteten sie dem Aufstieg der Stadt Dijon zur französischen Senfmetropole den Weg.  
  • Die Leibspeise des deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck sollen Frankfurter Würstchen gewesen sein, zu denen als Würze bis heute Senf gehört.  
  • Aus den herrschaftlichen Häusern gelangte der Senf im Laufe der Zeit auch auf die Teller der Bürger und im Jahr 1726 wurde in Düsseldorf die erste deutsche Senffabrik gegründet. 
  • Historische Senfmühlen in einem Museum gibt es beispielsweise in Köln, Monschau, in Cochem an der Mosel und in Bautzen. 


Warum durch Senf die Muskeln wachsen

Laut einer Studie der US-Universität von North Carolina kann Senf, einen ähnlichen Effekt wie Anabolika haben. Ohne deren Nachteile für den Körper. Als verantwortlich dafür sehen die Wissenschaftler die Steroide in der Senfpflanze an, eine Gruppe von Substanzen, die im Organismus von Menschen, Tieren und auch Pflanzen wichtige Funktionen wahrnehmen, vergleichbar denen von Hormonen oder Vitaminen.  

Nach den Erkenntnissen der US-Wissensschaftler lässt Senf nicht nur die „Muskeln wachsen“, sondern steigert insgesamt die Leistungsfähigkeit. In ihrer Untersuchung stellten die US-amerikanischen Wissenschaftler fest, dass die im Senf enthaltenden Steroide die Muskelfasern zum Wuchs anregten. Zudem verringerte sich der Körperfettanteil der Versuchstiere.  

Ausgehend von den Ergebnissen der Studie sind die Forscher zuversichtlich, die Vorteile der Steroidverbindungen des Senfs eines Tages auch beim Menschen als effektives und natürliches Mittel gegen alters- oder krankheitsbedingten Muskelabbau nachweisen zu können. Ebenfalls zur allgemeinen Verbesserung der Ausdauer und physischen Leistungsfähigkeit.      

Monika Hermeling  

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