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Nach wie vor kommt täglich frisches Gemüse direkt vom Beet auf den Tisch: Wurzelgemüse aller Art, Chinakohl, Kohlrabi, Kopfkohl, Blumenkohl, verschiedene Salate, Radieschen und Rettich, dazu Stielmus, Pflücksalat, Spinat. Tomaten, Bohnen, Gurken, Zucchini sind ebenfalls noch vorhanden, bis erster Frost oder anhaltend kühl-feuchte Witterung das beenden. Radieschen, Rettiche, Chinakohl und Salate finden gegebenenfalls Schutz unter Folien oder Vlies.
Wo Gemüsebeete frei werden, bereitet man sie vor für die herbstliche Bodenbearbeitung. Der soll alle 2–3 Jahre eine Bodenuntersuchung vorausgehen, und zwar auf Gehalt an Kalk, Kali, Phosphor und eventuell Humus. Noch besser wäre es allerdings, jährlich zu kontrollieren, wozu es einfache, preisgünstige Testeinrichtungen gibt.
Man pflanzt Rhabarber und härtere mehrjährige Küchenkräuter, denen Herbstpflanzung nichts ausmacht wie Schnittlauch, Liebstöckel, Zitronenmelisse und dergleichen, während man solche aus wärmeren Gebieten wie Salbei oder Ysop besser im Frühjahr setzt. Ferner ist Pflanzung von Knoblauchzehen möglich. Noch ist Zeit, Gründüngung einzusäen, zum Beispiel Roggen. Auch geplante Frühjahrspflanzung von Spargel kann man jetzt mit dem Herrichten der Pflanzstellen einleiten.
Die Ernte von Äpfel und Birnen geht weiter. Gerade die späten Sorten sollen möglichst lange am Baum hängen, um optimale Pflückreife zu erlangen. Ist Frost angesagt, muss man unter Umständen doch gleich ernten. Bereits eingelagerte Äpfel und Birnen sollen alle paar Tage durchgesehen werden, damit keine Fäulnisherde entstehen und sich ausbreiten. Quitten reifen sehr unterschiedlich je nach klimatischen Verhältnissen und Sorte. Am besten sind Früchte, die man reif pflückt, kurz bevor sie abfallen. Mit der Zeit kommt die Erfahrung. Kulturpreiselbeeren pflückt man gut ausgefärbt, Weinbeeren möglichst vollreif und süß, Kiwis so spät wie möglich, aber vor Frost.
Es ist zu prüfen, ob das vorhandene Sortiment an Obstarten und –sorten ausreicht oder ergänzt und verbessert werden sollte. Gegebenenfalls bestellt man detailliert nach Art, Sorte, Unterlage, Baumform. Im Garten haben niedrige Baumformen in Verbindung mit schwachwüchsigen Unterlagen absoluten Vorrang. Reicht die Zeit, bereitet man bei beabsichtigter Pflanzung schon mal Pflanzlöcher vor. Man widmet sich dem Schnitt von Beerenobststräuchern, Pfirsich- und Sauerkirschbüschen, krautet vorsichtig Erdbeerbeete.
Ilse Jaehner