Seerosen und der Winter

Gibt’s etwa Probleme?

„Wer ist die Schönste auf dem ganzen Wasser?“ Na, zweifellos die Seerose. Wer auch immer einen Gartenteich anlegt – er liebäugelt mit Seerosen, die im Sommer so schön blühen. Nun aber ist Herbst, und es geht auf den Winter zu. Was geschieht im Herbst mit Seerosen? Wie so oft im Garten, kommt es darauf an 1. welcher Art die betreffende Seerose ist und 2. wie der Teich beschaffen ist.  

Seerosen gibt es viele. Wichtigste Unterschiede bestehen zwischen härteren und weniger harten Arten sowie zwischen schwach- und starkwüchsigen. Man tut sich selbst einen großen Gefallen, wenn man verhältnismäßig harte Sorten wählt, von denen man erwarten kann, dass sie normale Winter im Teich aushalten. Das Sortiment ist sehr umfangreich. Bei Bezug von Seerosenpflanzen wende man sich an eine Spezialgärtnerei für Wasserpflanzen, gern im nördlichen Deutschland, weil die am ehesten wissen, welche Sorten sich auch für etwas kühleres Klima am besten eignen. Außerdem kommt es darauf an, mit Rücksicht auf die Wasser­tiefe zu pflanzen. Großer Unterschied besteht zwischen Seerosen für flachen Wasserstand, kleine Teiche und Kübel und wüchsigere für mittleren und tiefen Wasserstand.  

Je mehr auf diese Dinge bei der Pflanzung Rücksicht genommen wurde, desto weniger braucht man sich im Herbst um Seerosen zu kümmern. Wenn ein Wasserbecken oder Teich so tief ist, dass das Wasser auch bei längerem und stärkerem Frost nicht bis auf den Grund gefriert, können übliche Seerosen – keine aus mediterranem Klima – an ihrem Platz bleiben. Bei niedrigeren Wassertiefen schützen entsprechende Vorkehrungen Seerosen. Sie sorgen dafür, dass das Wasser eben nicht bis auf den Grund gefriert. Das ist nicht nur wegen der Seerosen wichtig, sondern auch wegen der im Teich lebenden Tiere. Ziel soll sein, dass schon die Wasseroberfläche nicht komplett gefriert. Man macht einen genügend großen Bereich eisfrei und er-reicht mit übergelegter Styroporplatte, dass das so bleibt. Besonders gut gelingt das, wenn man einige Eimer Wasser ausschöpft, so dass sich zwischen Wasseroberfläche und Eisdecke eine Luftschicht bildet, die ihrerseits isoliert und mithilft, dass die Wasseroberfläche weniger schnell gefriert. Es gibt zu diesem Zweck elektrisch betriebene Geräte, doch die brauchen Strom, und es geht auch anders. 

Bei sehr niedrigem Wasserstand könnten Seerosen schon mal leiden. In solchem Fall nimmt man die Seerosen aus dem Grund, setzt in Kübel – eventuell stehen sie von Beginn an darin – und bringt diese in einem möglichst kühlen Keller unter. Ideal ist das nicht, weil die meisten Keller zu warm und trocken sind. Besser senkt man die Gefäße an einer geschützten, schattigen Stelle des Gartens in Erde ein und deckt das Ganze mit Laub-Torf-Schütte frostsicher ab. 

Ilse Jaehner
 
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