Kartoffeln sind nicht sehr gesellig

In der Lagerung von Kartoffeln spielt nicht nur die Temperatur eine Rolle. Vielmehr sind diese robusten Knollen sehr empfindlich hinsichtlich ihrer Nachbarschaft. Sie vertragen sich sogar mit Äpfeln nicht gut, schon gar nicht mit stark riechenden Substanzen wie Petroleum und Heizöl, Benzin usw. Selbst Zwiebeln und Balkonblumen, die man gern im Keller unterbringt, stören die Kartoffeln und mindern ihren Geschmackswert. Die Duftstoffe dieser Pflanzen dringen in die Kartoffelknollen ein und können sie sogar zu vorzeitiger Keimung anregen. Deshalb ist es sehr wichtig, Kartoffeln allein oder wenigstens nicht zusammen mit stark riechenden Substanzen zu lagern. Am besten passen sie noch zu den Einmachgläsern und den Dosenkonserven.  

Die zuvor gut gereinigten Räume sollten eine Temperatur von 4-6 Grad haben, außerdem kühl und feucht sein, am besten eine Luftfeuchtigkeit von 80–85 v.H. Leider sind diese Voraussetzungen bei modernen zentralgeheizten Kelleräumen kaum mehr zu erfüllen. Auch wenn im Keller nicht aufgeheizt wird, ist es dort durch die Wärme des Hauses oft zu warm und die Kartoffeln schrumpfen bald. Noch schlimmer ist, wenn sie keimen, denn dann verlieren sie einen großen Teil ihrer werttollen Inhaltsstoffe. Keimhemmungsmittel, die das vorzeitige Auskeimen verhindern, sind deswegen immer zu empfehlen. Allerdings dürfen damit nie Kartoffeln behandelt werden, die man im Frühjahr noch auspflanzen will.            

Gertrud Knobloch

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