|
Wie es im Gemüsegarten weitergeht, kommt sehr auf die Witterung an. In den letzten Jahren gab es kaum Frost oder nur sehr vereinzelt vor Mitte Dezember. In Folientunneln und unter Vlies halten sich Salate und Endivien, überleben sogar leichten Frost. Ist abzusehen, dass Möhren, Rettiche, Rote Bete bis Weihnachten verbraucht sind, lässt man sie in der Erde, wo sie bestens aufgehoben sind, deckt sie hoch mit trockenem Falllaub und breitet gegebenfalls noch Vlies über, so dass umständliches Einwintern entfällt. Chicoréewurzeln können zum Treiben vorbereitet werden.
Es kommt selbstverständlich bei all dem entscheidend auf örtliche Lage und Witterung an. Wo die Witterung weniger mild ist, erntet man vorsichtshalber Wurzelgemüse, falls stärkerer Frost droht. Die Wettervorhersagen sind da recht hilfreich. Wer ein Frühbeet hat, lagert einfach und gut dort, kann bequem mit aufgelegten Fenstern schützen. Erdgruben sind ebenfalls gut brauchbar und oft günstiger als ein zu warmer und trockener Keller.
Leere Beete werden gegraben, schwerer Boden grobschollig, solange er noch einigermaßen trocken ist, damit die Bodenstruktur nicht leidet. Damit Düngung sinnvoll erfolgt, sind Bodenproben und nachfolgend Bodenuntersuchung mindestens alle drei Jahre zu empfehlen.
Die wichtigste Arbeit im November, nicht praktischer Art, sondern theoretischer, ist jedoch sehr wichtig. Es geht darum, wieviel und welche Obstarten und -sorten im Garten wo wachsen sollen. Das muss alles gut überlegt werden, bevor man gewünschte Obstgehölze bei einer guten Obstbaumschule bestellt. Wer zeitig bestellt, bekommt sicher Art oder Sorte, Unterlage, Baumform und dergleichen, die er haben möchte.
Man pflanzt Obstgehölze also möglichst schon im November, vor allem zeitig treibende Obstarten wie Himbeeren, Stachel- und Johannisbeeren. Es folgen Blaubeeren und Brombeeren. Letztere pflanzt man in Gegenden mit kalten Wintern allerdings besser im Nachwinter, ebenso Pfirsich, Aprikose, Kiwi und Wein.
Auch in kleinen Gärten wächst allerlei Obst, falls man es geschickt anfängt. Himbeeren und Brombeeren setzt man platzsparend als Hecke entlang einer Grenze, wozu sich außerdem Johannis- und Stachelbeersträucher eignen. Oder man kombiniert Büsche mit Stämmchen. Tafelbirnen, Wein, Pfirsiche kommen als Spaliere an Südmauern unter. Niedrige, schwachwüchsige Süßkirschen und Pflaumen brauchen wenig Platz, noch weniger ganz schmal gezogene Apfel-, Birnen-. Kirschen- oder Pflaumensäulen.
Ilse Jaehner