Der Nutzgarten im Januar

Man muss auch mal nichts tun 

Im Januar-Nutzgarten wird etwas nicht getan: Schnitt von Obstgehölzen. Der unterbleibt bei Frost. Da es nach ein paar frostfreien Tagen, mit denen der Januar durchaus mal überraschen kann, über Nacht meist wieder friert, lässt man es im Januar am besten ganz. Dagegen nutzt man die Zeit, Obstgehölzpflanzungen theoretisch vorzubereiten mit: Auswahl von Art, Sorte und Unterlage, Obstgehölze bestellen, Pflanzplätze bestimmen.    

Wer Lufthunger hat, kann, sofern die Witterung es zulässt, Pflanzplätze für im Nachwinter geplante Pflanzungen herrichten.     

Im Übrigen wird eine der wichtigsten Arbeiten im Haus erledigt, nämlich Planungen sowohl für den Anbau von Gemüse als von Obstgehölzen. Dafür muss man sich unbedingt reichlich Zeit nehmen. Fehlentscheidungen im Gemüsegarten schlagen nicht so zu Buch, doch wer falsch entscheidet, was langlebige Obstgehölze betrifft, ärgert sich eventuell noch nach Jahren. Je kleiner ein Garten, desto wichtiger ist es, sich die Sache gut zu überlegen, eventuell vorrangig auf Beerenobstarten zu setzen.   

Reichlich Zeit verwende man auch auf den Bestellungsplan fürs Gemüseland. Am besten hebt man die Bestellungspläne der vergangenen Jahre auf und bezieht sie mit ein. So lassen sich Fehler in der Fruchtfolge vermeiden. Ein fertiger Bestellungsplan gibt Auskunft über die anzubauenden Gemüsearten und -sorten, über Vor-, Haupt-, Nach-, Zwischen- oder Mischkultur, ob diese zueinander passen, wie viel Quadratmeter jeweils vorgesehen sind, wie viel Saat- oder Pflanzgut demnach zu beschaffen ist. Sobald das erledigt ist, wird bestellt oder bald gekauft.   

Wie schön, wenn schon etliche Obstarten im Garten wachsen, gedeihen und fruchten. Es reifen nun nacheinander die Wintersorten von Äpfeln und Birnen, so dass bis mindestens einschließlich März Früchte zur Verfügung stehen. Im Haus geht es weiter mit der Treiberei von Chicorée und Löwenzahnwurzeln. Sehr zu empfehlen ist Saat von Kresse, Kerbel, Senf, Löffelkraut auf der Fensterbank. Keimsprosse sind ausgesprochen gesund und ebenfalls leicht zu ziehen, vorteilhaft in mehrstöckigen Keimschalen.   

In Gegenden mit nicht allzu strengen Wintern kann man noch aus dem eigenen Garten ernten, wenn gegebenenfalls etwas geschützt wurde, direkt vom Beet Grünkohl, Porree, Feldsalat, eventuell sogar Rosenkohl sowie ganz und gar winterharte Schwarzwurzeln und Pastinaken. Wo es kälter wird, schafft man Möhren, Rettiche, Schwarzwurzeln, Pastinaken, Porree ins Frühbeet und schützt sie da je nach Witterung. Auch im Gewächshaus kann man noch ernten, unter anderem Feldsalat.     

Ilse Jaehner

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