Frisches Petersiliengrün aus eigenem Anbau

Wurzeltreiberei – im Winter auf der Fensterbank

Um auch im Winter auf dieses würzige Grün nicht verzichten zu müssen, lässt sich mit einfachen Mitteln die Petersilienwurzel verwenden, die schnell aus der Wurzel reichlich Blattgrün entwickelt.  

Dazu topft man im Herbst ausgegrabene Wurzeln in einen Topf ein, stellt sie warm und sorgt für einen feuchten Ballen. Aufgrund der bedeutend größeren Wurzel setzt ein kräftigeres Wachstum von frischem Grün ein, das sich durch viele glatte Blätter kennzeichnet. Bis sich die Wurzel erschöpft hat, gibt es reichlich zu ernten; rechtzeitig zuvor setzt man ein, zwei neue Wurzeln zum Treiben auf.  

Die fein geschnittenen Blätter eignen sich gut zum Würzen von Salaten, Rohspeisen, würzigen Quarkgerichten und zu Suppen, Eintöpfen und Gemüsezubereitungen. Bei gegarten Speisen wird das Grün erst beim Anrichten zugefügt; beim Kochen würde das Blattaroma zerstört werden.  

Hat man im letzten Jahr keine Wurzelpetersilie angebaut, sollte dieses kein Grund sein, auf das schmackhafte Grün zu verzichten. Auf dem Wochenmarkt oder im Gemüsegeschäft kann man frische Wurzeln kaufen, die sich gut zum Treiben eignen. Wichtig ist nur, dass sie an dem Herzblätteransatz nicht zu scharf zurückgeschnitten wurden, da sie sonst gar nicht mehr oder nur noch geringfügig austreiben können. Oft werden auch angetriebene Wurzeln zum Verkauf angeboten, die man einfach nur eintopfen muss und bereits nach kurzer Zeit ernten kann.  

Da Petersilienwurzeln nicht kälteempfindlich sind, kann bereits in den nächsten Wochen, ab Ende März, eine Aussaat erfolgen.   

Es wird ein gut durchlässiges, humusreiches Beet gewählt, das Halbschatten aufweist. Frischen Dünger vertragen die Petersilienpflanzen nicht gut; es wird nur reifer Kompost verwendet. Die Saatrillen zieht man einen halben Zentimeter tief; der Reihenabstand beträgt zehn Zentimeter. Da die Samen der Petersilienwurzel je nach Bodenwärme drei bis sechs Wochen zum Keimen benötigen, werden einige Radieschen- oder Salatsamen als Markiersaat mit in die Reihen gegeben. Um eine raschere Keimung zu erreichen, kann man die Samen vor dem Ausbringen auch über Nacht in warmem Wasser einweichen. Nach der Aussaat klopft man den Boden gut an und sorgt bis zur Keimung für genügend Feuchtigkeit; ein Gießen mit warmem Wasser beschleunigt den Prozess. Die Markiersaat läuft stets schneller auf; Wildkräuter können problemlos entfernt werden. Nach dem Auflaufen werden die Pflänzchen auf zehn Zentimeter vereinzelt, damit sie kräftige Rüben bilden können.  

Außer Gießen, vorsichtigem Auflockern des Bodens und Herausziehen von störenden Pflanzen ist nichts mehr zu tun. Petersilienwurzeln eignen sich in der Mischkultur neben Erdbeeren, Porree, Radieschen, Salat und Tomaten. Im Herbst werden die Rüben dann vorsichtig ausgegraben, ohne sie zu verletzen, und kühl in Sand eingeschlagen. In milden Klimalagen kann man sie aber durchaus im Land belassen, da sie frostfest sind, und bei Bedarf ernten.     

Peter Busch 

 
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