Anemonen als Schnittblumen

Schön bunt und gut brauchbar

Der Winter ist lang, besonders, wenn er gerade mal erst angefangen hat. Wir haben die eigentlichen Wintermonate Januar und Februar noch vor uns. Da ist es gut, wenn es trotzdem blüht, mit Nelken, Gerbera, Rosen, Tulpen, Narzissen und manch anderen schönen Blüten, auch und besonders intensiv mit farbenfrohen Anemonen. 

Anemonen gibt es viele, vor allen Dingen auch solche für den Garten, angefangen von Buschwindröschen (Anemone nemorosa) im Nachwinter und Vorfrühling bis zu Herbstanemonen (Anemone japonica und anderen) ab August bis Oktober. Die Kronenanemone (Anemone coronaria) ist besonders anstellig, weil sie fast ganzjährig blüht, je nach Kulturverfahren. So kommt es dann, dass diese Anemone sowohl als Gartenpflanze wie als Schnittblume taugt. Kronenanemonen als Schnittblumen bestechen einmal mit der Größe der Blüten, zweitens mit deren leuchtenden Farben. Neben diesen Anemonen verblasst so manch andere Schnittblume. Im Januar und Februar sind Kronenanemonen beliebt, weil sie vergleichsweise preiswert zu haben sind und von der Größe her an viele Stellen passen; als Tischschmuck, auf dem Schreibtisch erfreulich anzusehen sind, am Krankenbett aufmuntern, als Mitbringsel den Gastgeber erfreuen und was ähnliche Anlässe mehr sind. 

Kronenanemonen zur Winterblüte werden in Gewächshäusern vorwiegend in wärmeren Gegenden des nördlichen Mittelmeerraumes kultiviert. Zur frühen Blüte werden die stark zerklüfteten Knollen, Klauen genannt, schon im Laufe des August ausgelegt. Die Haltbarkeit der Blüten hängt vom richtigen Schnittzeitpunkt ab. Die Blüten sollten gut entwickelte Blütenblätter besitzen, doch die Blüte an sich darf sich noch nicht voll entfaltet haben, zumal dann die Möglichkeit besteht, dass sie bereits von Insekten bestäubt wurde und dann die Haltbarkeit grundsätzlich abnimmt. Da man darauf ja nun nicht den mindesten Einfluss hat, sollte man darauf achten, dass die Blütenblätter der betreffenden Blüten wie beschrieben entwickelt sind, die Blüten selbst eher noch geschlossen aussehen. Wenn solche Blüten dann zunächst etwas schlappen, erholen sie sich doch bald wieder, wenn sie zunächst bis zum Blütenansatz in Wasser gestellt werden. Und selbstverständlich vorher neu anschneiden! Nachdem sich die Blüten erholten, ordnet man wie gewohnt in Vasen.

Außer ungefüllt blühenden Kronenanemonen der Caen-Rasse, die am beliebtesten sind, gibt es auch solche mit halb- oder vollgefüllten Blüten der St. Brigid-Rasse. Letztere halten sich im Allgemeinen ein bisschen besser als die ungefüllten Blüten, sprechen aber weniger an. Man muss also wissen, was einem mehr gefällt oder im Augenblick wichtiger ist.    

Ilse Jaehner

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