|
Tipps und Hinweise
Wer granulierte Dünger in größeren Gebinden kauft, findet sich oftmals etwas verloren, wenn er Hinweise zur Dosierung dieser Dünger in Töpfen und Kübeln sucht. Wer flüssig düngt, hat an sich keine Probleme, denn hier wird der Dünger dem Gießwasser zugefügt, in der Regel in der Wachstumszeit einmal pro Woche. Dies erfordert eine gewisse Disziplin und es kann vorkommen, dass auch das eine oder andere Mal nicht gedüngt wird. Etwas einfacher ist dies, wenn wir auf granulierte Dünger zurückgreifen können. In diesem Bereich gibt es mittlerweile fast alles, sowohl Dünger mit kürzerer Wirkungsdauer als auch solche, die eine Nährstoffversorgung über mehrere Monate sicherstellen. Auch Dünger organischen Ursprungs kommen hier in Betracht. Bei diesen Düngern ist aber eine in der Regel langsame Freisetzung der Nährstoffe zu berücksichtigen.
Entscheidend für uns bei der Auswahl eines geeigneten Düngers sollte das Vorhandensein von Hauptnährstoffen (Stickstoff, Phosphor und Kalium) sein. Darüber hinaus sollten Magnesium, Schwefel und die Spurennährstoffe Eisen, Zink, Mangan, Kupfer, Bor und Molybdän enthalten sein. Auch Kalzium sollte nicht fehlen, doch kann dies zum einen schon in den verwendeten Erden und Substraten vorhanden sein. Bei torfhaltigen Substraten dient Calzium in Form von Karbonat zur Einstellung des Säuregrades oder pH-Wertes.
Insgesamt sind es 16 Nährstoffe, die eine Pflanze in unterschiedlichen Proportionen zum Wachsen braucht. Einen gewissen Teil der Nährstoffe bringen die in der Regel aufgedüngten Substrate mit. Einfach mal einen Blick auf das Etikett werfen. Doch diese Nährstoffversorgung reicht in der Regel nur für etwa 2 bis 4 Wochen aus, anschließend müssen wieder Nährstoffe in Form von Dünger nachgeliefert werden. Die Auswahl eines Düngers kann auch anhand des Pflanzentyps oder des Nährstoffbedarfes erfolgen. Die Substrat- und auch die Düngemittelhersteller haben sich in dieser Hinsicht bewegt und bieten auf spezielle Pflanzengruppen zugeschnittene Spezialprodukte wie z.B. Citruserde und Citrusdünger und viele andere an. Es ist aber fraglich, ob jemand der sehr viele verschiedene Pflanzen pflegt, auch für jede ein spezielles Substrat und einen speziellen Dünger benötigt? Oder besteht hier auch die Möglichkeit, auf mehr oder weniger gängige und leicht verfügbare Produkte zurückzugreifen?
Ich würde Letzteres bejahen, denn es geht bei der Düngung eigentlich nur um die Zufuhr von Nährstoffen, wobei eine optimale Anpassung an die Kultur beim Pflanzenliebhaber nicht notwendigerweise im Vordergrund stehen sollte. Das soll nicht heißen, dass wir auf die speziellen Produkte verzichten müssen, doch sollten wir besser einen Kompromiss finden, um möglichst alle unsere gepflegten Pflanzen mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen.
Wie ist nun bei der Dosierung dieser Dünger vorzugehen? Bei mir hat sich seit geraumer Zeit eine Methode bewährt, die sich am Substratvolumen orientiert. Und letzteres hängt direkt mit dem Volumen des Topfes oder Kübels zusammen. Wir sollten da etwas unser Gedächtnis aktivieren, denn um das Volumen eines Zylinders zu berechnen müssen wir den Durchmesser und die Höhe des Gefäßes messen. Die Hälfte des Durchmessers ist der Radius. Und diesen Radius im Quadrat multiplizieren wir mit der Zahl π (oder Pi). Letztere hat den Wert ≈ 3,14.
Viele Gefäße haben das Volumen auch auf dem Boden des Topfes stehen.
Ausgehend vom Volumen lässt sich mit einem Teelöffel die geeignete Düngermenge dosieren: pro Liter Volumen wird ein Teelöffel Dünger gegeben, dies sind im Falle von Blaukorn 2,5 g (gestrichen) oder 4 g (gehäuft). Ob gestrichen oder gehäuft sollte jeder selbst abschätzen. Bei nährstoffbedürftigen Kulturen wie Citrus oder Geranien und in der Hauptwachstumszeit sind gehäufte Teelöffel sinnvoll. Durch diese beiden Dosiervarianten können wir uns langsam an das Thema herantasten. Der Dünger wird auf der Substratoberfläche ausgebracht und leicht eingearbeitet. Dadurch wird bei jeder Wassergabe gleichzeitig auch eine Nährstoffdosis in den Wurzelraum gespült. Bei immergrünen Pflanzen sind im Winter die Düngungsintervalle etwas weiter zu wählen. Das geschilderte Verfahren wende ich auch bei Tomaten im Kübel an. Hier kombiniere ich einen Langzeitdünger mit monatlichen Düngergaben.
Thomas Bay