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Feste Regeln gibt’s nicht mehr
Der Februar ist, genau genommen, noch Wintermonat. Nur ist das, wie vieles andere, im Klimawandel nicht mehr verbindlich. Es kann tatsächlich noch Winter sein, aber auch erheblich wärmer, gefährlich wärmer für Pflanzen, weil es danach ziemlich sicher noch einmal kälter wird und dann zu erheblichen Schäden an Pflanzen kommt. Man muss versuchen, aus dem Fundus seiner eigenen Erfahrungen abschätzen zu können, welche Arbeiten im Garten im jeweiligen Witterungsverlauf sinnvoll sind und welche besser noch zurückgestellt werden.
Wenn bereits wie bisher Schneeheide und Lenzrosen voll blühen, auch Schneeglöckchen und Winterling frühe Wärme nutzen, die Erde also nicht mehr gefroren ist, gibt es Gelegenheit zur Gehölzpflanzung. Müssen Blütensträucher geschnitten werden, schiebt man dies nicht länger auf. Dran sind jene, die an diesjährigen Trieben blühen. Die Blütezeit von Echtem Jasmin geht zu Ende, so dass man sich nun das Spalier vornimmt, auslichtet und zurückschneidet.
Sollte es den ganzen Monat vergleichsweise mild und trocken sein, kann man bei Rosen den Schutz aus Nadelholzzweigen oder sonstigem Material wegräumen, lässt ihn jedoch griffbereit liegen, um ihn, wenn es doch noch mal wieder kälter werden sollte, griffbereit zu haben. Man häufele auch vorsichtshalber noch nicht ab und schneide nicht zurück. Entsprechendes gilt für empfindliche und deswegen mit Winterschutz versehene Staudenarten. Saatgefäße mit kaltkeimenden Stauden kommen nach Frosteinwirkung ins Frühbeet oder Kleingewächshaus, ebenso Canna, Gladiolen, Knollenbegonien und dergleichen zum Antreiben.
Im Haus hat man noch genug zu tun mit der Planung für Vorhaben, die demnächst stattfinden sollen. Zuerst geht es um die Pflanzung von laubabwerfenden Gehölzen. Jetzt muss man endgültig wissen, was man will und dann auch bestellen und möglichst bald pflanzen in tief gelockerten und mit Humus verbesserten Boden, damit die Pflanzen zügig an- und weiterwachsen. Ähnliches gilt für spätere Pflanzung sommer- und herbstblühender Stauden. Die verschiedenen Verwendungszwecke müssen bedacht werden, ob klassische Rabatte, freier oder naturnah gestalteter Bereich und dergleichen. Die jeweiligen Standortbedingungen sind zu berücksichtigen, Bodenart, Lichtverhältnisse und mehr. Je kleiner der Garten, desto wichtiger ist es, sich über die Wüchsigkeit der Pflanzen klar zu sein, damit man nicht in den weit verbreiteten Fehler verfällt, alles zu dicht zu setzen. Samen von Einjahrsblumen, Zwiebel und Knollengewächse sind zu beschaffen.
Ilse Jaehner