Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,  

im Frühling wird besonders deutlich, welche Kräfte die Natur besitzt. Es wirkt fast wie ein Wunder, wenn der Garten Stück für Stück aus der Winterruhe erwacht: Zwiebelblumen, die von Tag zu Tag mehr Grün zeigen oder schon blühen. Zier- und Nutzbäume wie die Zierkirschen mit vollen weißen oder rosaroten Blütenwolken in den Gärten erleuchten – all das lässt keinen Zweifel daran, dass der Frühling und somit auch die Gartensaison begonnen hat.  

Dennoch ist im April der Wechsel der Jahreszeiten noch intensiv zu spüren: An manchen Tagen ist das Wetter nur sehr schwer vorherzusagen. In der einen Minute kann es gewittern und regnen oder sogar noch schneien, in der nächs­ten kann bereits wieder die Sonne scheinen und sommerliche Temperaturen erreichen. Dies sagt auch die wohl meist bekannteste Bauernregel „April, April, der macht was er will“ aus. Diese findet ihren Ursprung nicht nur in früheren Wetterbeob­achtungen, sondern ist auch eine Zusammenfassung langjähriger Erfahrungswerte. Dennoch – oder gerade darum – ist der April der Monat, in dem die Grundlage für eine farbenfrohe und genussreiche Gartensaison gelegt werden kann. Auch die Zeitumstellung am vergangenen Sonntag (27. März), die uns die Tage länger erscheinen lässt, begünstigt das Leben in die Gärten!  

Es können sowohl drinnen als auch draußen in den Gärten Vorbereitungen getroffen werden: Bei Sonnenschein kann draußen gepflanzt und gesät werden, immergrüne und empfindliche Pflanzen können umgesetzt werden. Auch wenn viele Tage schon wärmer sind, werden bestimmte Pflanzen erst nach den Eisheiligen (15. Mai) ins Freie gesetzt. Es bricht nun aber auch die Zeit des Nestbaus und damit die Zeit brütender Vögel wieder an. Daher gilt bei der Gartenarbeit grundsätzlich: Ein radikaler Schnitt von Gehölzen und auch das Fällen von Bäumen ist jetzt zum Schutz der Vögel verboten.  
Die Regentage lassen sich gut nutzen, um Obst, Gemüse oder Sommerblumen in Schalen und Töpfen anzusäen. Oder nehmen Sie sich an solchen Tagen Zeit für eine Keimprobe bei altem Saatgut, wenn Sie unsicher sind, ob es noch wachsen kann. Denn bei erfolgreicher Keimprobe kann beim nächsten schönen Tag gleich ausgesät werden. 

Auch wenn der April macht, was er will – sollte der Garten trotz des wechselhaften Wetters nicht vernachlässigt werden, da nun die letzten Vorbereitungen für die warme Jahreszeit zu treffen sind. Und mit der Aussicht auf Erfolg, den Sie dann ernten können, geht die Arbeit doch gleich viel leichter von der Hand.  
   

Ihr Karl Born,   
Vorsitzender des Hauptvorstands   

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