Erdbeeren – so gesund wie köstlich

Die Walderdbeere, für welche die Römer schwärmten und die schon von Ovid und Vergil besungen wurde, ist schon seit über 2.000 Jahren in Europa bekannt. Bis heute übertrifft sie trotz aller züchterischen Bemühungen auch im Aroma die Gartenerdbeere. Trotzdem gelang es nicht, aus dieser winzigen Frucht, die mehr Säure enthält als Kulturerdbeeren und weniger saftig ist, groß-fruchtige Sorten zu züchten. Alle bekannten Gartenerdbeeren stammen vielmehr aus einer Kreuzung zwischen der kleinen „Scharlach-Erdbeere“, die im 18. Jahrhundert in den Hofgärten von Versailles gezogen wurde, und der „Schönen von Chile“. Von dieser großen Erdbeere brachte ein Franzose – sein Name war Frazier und so sind Erdbeeren nach ihm in Frankreich immer noch benannt – einige über den Atlantik.     
Botanisch gehört die Erdbeere zu den Rosengewächsen und stellt eine „Sammelnussfrucht“ dar. Die eigentlichen Samen, die außen sitzenden „Nüsschen“ sind die winzigen grünlich-dunklen Punkte auf der saftig-fleischigen Frucht, die geschätzte Beere ist also nur eine „Scheinfrucht“. Mit ihrer leuchtenden Farbe lockt sie nicht nur Menschen, sondern auch Vögel an. Da die Nüsschen unverdaulich sind, erfolgt die Weitervermehrung der Erdbeeren auch durch Vögel.    
Der gesundheitliche Wert ist beachtlich: Erdbeeren enthalten nahezu den höchsten Vitamin-C-Anteil von allen Obstsorten und 100 g frische Erdbeeren bringen es auf 60 mg Vitamin C, decken damit den Tagesbedarf eines Erwachsenen. Außerdem enthält die Erdbeere relativ viel Salizylsäure und wirkt damit sowohl vorbeugend als auch heilend gegen Gicht und Gelenkrheumatismus. Ihr hoher Mineralstoffgehalt erhöht zudem die körperliche Spannkraft. Und da Erdbeeren die niedrigste Kalorienmenge von allen Beerenfrüchten aufweisen – 37 kcal in 100 g – sind die Früchte auch bestens dazu geeignet, sich mit ihnen schlank zu schlemmen. Eine regelrechte Erdbeerkur ist deshalb jedem in der Erntezeit – bei uns etwa ab Mitte Mai – anzuraten. Dazu sollen pro Tag etwa 1.250 g Erdbeeren verzehrt werden und daneben nur etwas Gemüse oder Reis. Das ergibt eine wirksame Abmagerungskur, da man es täglich nur auf 500 Kalorien bringt. Wer zu allergischen Reaktionen neigt, der braucht nur ein wenig Sahne dazu zu essen. Eine Gelegenheit zum Schlemmen und Abnehmen, die wahrgenommen werden sollte in der Erdbeerzeit.   

Kalt gerührte Erdbeer-Sahne
Zutaten: 500 g Erdbeeren, 150 g Zucker, 1 Vanillezucker, Sherry oder Weißwein.
Zubereitung: Die Erdbeeren werden gewaschen, geputzt und roh durchs Sieb gestrichen im Mixer püriert und mit Zucker und Vanillezucker zu einer Creme gerührt, mit Sherry oder Wein aromatisiert und zu Vanillecreme und -eis serviert.

Erdbeerklöße
Zutaten: Eine Packung Kartoffelklöße halb und halb, 1/2 L Wasser , 150 g Erdbeeren, 3 TL Rum, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 EL Zucker, 1 EL Butter.
Zubereitung: Die gewaschenen, geputzten und abgetropften Erdbeeren mit Rum beträufeln und mit Vanillezucker bestreuen, eine Weile ziehen lassen. Den Inhalt der Klößepackung nach Vorschrift quellen lassen, dann Klöße formen und mit Erdbeeren füllen. In kochendes Wasser legen und garziehen lassen, dann herausnehmen und gut abtropfen lassen. Sie werden mit Zucker überstreut, mit zerlassener Butter übergossen und heiß serviert.

Erdbeerbowle mit Maraschino
Zutaten: 200–300 g schöne Erdbeeren, 2 Bio-Orangen, 1 Bio-Zitrone, 8 Salbeiblätter, 2 Gläschen Maraschino Bordeaux-Wein, 1 L starken Tee, etwas Honig, ½ Päckchen Vanillezucker.
Zubereitung: Die Zutaten klein schneiden und mit Bordeaux bedecken, 1 L starken Tee kochen, mit Honig süßen und etwas ziehen lassen, abseihen und Vanillezucker zugeben. Vor dem Servieren mit dem Früchten und dem Maraschino-Wein mischen und noch nach Geschmack Bordeaux zufügen.                  

Gertrud Knobloch                                                      

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