Neues von der Ananas

Noch nicht so häufig wie die Früchte in den Fruchtregalen, doch immer öfter begegnen uns Ananaspflanzen mit Fruchtschmuck. Der Vatertag hatte mir eine solche beschert. An so etwas war vor etlichen Jahren noch nicht zu denken, die Kultur einer Ananas war nur botanischen Gärten oder Liebhabern mit den entsprechenden technischen Einrichtungen vorbehalten. In jungen Jahren waren die Früchte eine Rarität und kamen immer zum Jahreswechsel auf den Tisch. Irgendwann konnte man dann auch in den USA eine Anzuchtanleitung anfordern, wie aus dem abgeschnittenen Blattschopf eine Pflanze herangezogen werden kann. Das wurde auch schon mehrmals mit Erfolg in die Tat umgesetzt, allerdings dürfen hier auch gewisse Schwierigkeiten nicht verschwiegen werden. An anderer Stelle hatte ich gelegentlich schon diese Anzucht beschrieben und bildlich dokumentiert. Nach langer Zeit konnte ich sogar keimfähiges Saatgut aus Handelsware erhalten.      
Botanisch gesehen haben wir es bei der Ananas mit einem Beerenfruchtverbund zu tun, wobei jede einzelne Beere mit einem oder mehreren Samenkörnen ausgestattet sein kann. Ähnlich wie bei der Banane, war ich immer davon ausgegangen, dass es sich bei den kommerziellen Ananasfrüchten um samenlose Früchte handelt. Dies scheint jedoch nicht der Fall zu sein. Die Samen sind aber derart unauffällig, dass sie beim Freilegen des essbaren Teils der Früchte unbemerkt entfernt und verworfen werden. Es lohnt sich aber mal nach den Samen Ausschau zu halten, denn die Anzucht einer Pflanze aus Samen kann durchaus gelingen.     
Die als Topfpflanzen angeboteten Ananasstauden kommen von den Dimensionen aber sicher nicht an jene der großfrüchtigen Ertragssorten heran. Doch muss das auch nicht sein, denn dann würden sie vermutlich nicht mehr als Zimmerpflanzen durchgehen und nicht mehr auf die Fensterbank passen.      
Auffällig ist das Vorhandensein zahlreicher Jungpflanzen an der Basis der fruchttragenden Mutterpflanze. Letztere stirbt nach der Fruchtbildung ab. Diese Erscheinung ist bei Vertretern der Bromeliengewächse sehr häufig zu finden und auch die Ananas ist ein Vertreter dieser weitestgehend in den Tropen verbreiteten Pflanzenfamilie. Nach Ausreifen der Frucht ergeben sich drei Möglichkeiten der Vemehrung:  
Der von der Frucht abgetrennte Blattschopf ließe sich im Wasserglas bewurzeln, die vermutlich in der Frucht enthaltenen Samen ließen sich ausäen,und die Jungpflanzen an der Basis könnten sich einzeln in Töpfe pflanzen lassen. Von einer Pflanze zur eigenen Ananasplantage ist es dann nicht mehr weit.             

Thomas Bay   

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