Der Nutzgarten im Juni

Halbzeit im Garten   

Das halbe Jahr ist rum. Das macht sich um Johanni (24.6.) besonders deutlich bemerkbar, denn mit diesem Termin endet die Ernte von Spargel und Rhabarber. Der Spargelwall ist einzuebnen, das Beet zu düngen, ebenso Rhabarber. Auf Gemüsebeeten wird fleißig gesät: Sommerradieschen, Herbstrettich, Buschbohnen, noch einmal Möhren, ferner Steckrüben, Fenchel, Zuckerhutzichorie. Man pflanzt vorgezogene Gurken, Kürbisse, ­Zucchini, außerdem Kopfsalat, Kohlrabi, ­Sellerie, Porree, Rosenkohl und Grünkohl. Diesen Saaten und Pflanzungen gingen gewöhnlich Vorkulturen voraus. Deswegen ist der Gehalt an Nährstoffen zu ergänzen. Saaten und frisch Gepflanztes feucht halten. Zu dicht stehende Pflanzen aus früheren Saaten wie Rote Bete, Mangold, Rettich, Möhren unbedingt vereinzeln, weil sich andernfalls vor allem Möhren nicht optimal entwickeln. Bohnen, Kartoffeln, Erbsen anhäufeln. Bei kühler Schafskälte, Anfang Juni, Tomaten, Gurken, Zucchini und dergleichen ausreichend schützen. Gurken an schräg gestellten Gittern ranken lassen, Tomatenpflanzen entgeizen und anbinden.     
Anfang Juni beginnt Grünschnitt bei Kernobst-Spindelbüschen und Spalierformen. Die diesjährigen Triebe werden auf 4–5 (schwachwüchsige) beziehungsweise 6–7 (starkwüchsige Sorten) Blätter zurückgeschnitten. Erdbeeren befreit man schon während der Ernte von überflüssigen Ausläufern und wässert bei Trockenheit. Reichlich Wasser wünschen ferner Beerenobststräucher sowie reichtragende Kern- und Steinobstbäume vor Mauern oder Hauswänden. Offener Boden zwischen Beerenobststräucher und unter Obstbäumen wird mit Gartenabfällen gemulcht oder dort Gründüngung eingesät. Spätestens bis zum 20. Juni ist Gelegenheit, zu starken Fruchtansatz bei Äpfeln, Birnen und Pfirsichen auszudünnen, damit qualitativ einwandfreie Früchte wachsen und unerwünschter Ertragswechsel, besonders bei Äpfeln und Birnen, unterbleibt. Die Bildung ausreichend vieler Blütenknospenanlagen fürs nächste Jahr unterstützt Termindüngung Ende Juni, danach gründlich wässern.     
Beim Obst geht das Ernten richtig los. Zu Erdbeeren kommen Kirschen. Hierzu merke: Vögel bevorzugen rote Kirschen. Gelbfrüchtige ignorieren sie meist. Wer Bäume der Sorte ‚Dönissens Gelbe‘ pflanzte, kann hoffen, dass die Vögel nicht alles wegfressen. Nach und nach reifen frühe Sorten von Stachel- und Johannisbeeren. Es wird Zeit, herbsttragende Himbeeren arbeitssparend mit waagerecht angebrachtem Wildzaun zu stützen. Wein- und Kiwispaliere müssen durch Schnitt der jungen Triebe gebändigt werden. Weinstöcke beginnen zu blühen, blühende Triebe sollten nach dem ersten, höchstens zweiten Blütenansatz entspitzt werden.                                                

Ilse Jaehner    
         
     

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