Es wird Zeit für späte Kohlsorten

Große Auswahl an Arten und Sorten          

Während die ersten Kohlrabis bereits abgeerntet sind und Blumenkohl sowie Brokkoli feste Köpfe bilden, ist es Zeit, an die Kohlernte im Herbst zu denken und die entsprechenden Sorten zu säen oder zu pflanzen.     
Für die Herbsternte kann man noch bis zum Juli Spätkohlrabi aussäen. Entscheiden muss man sich zwischen blauen und weißen Sorten. Blaue brauchen einige Tage länger zu ihrer Entwicklung, sind aber widerstands­fähiger. Die weißen Sorten neigen etwas eher zur Verholzung. Die seit vielen Jahren auch sehr beliebten Riesen-Kohlrabis brauchen hingegen eine lange Kulturzeit. Jetzt ausgesät, bringen sie keine guten Erträge mehr.    
Brokkoli lässt sich noch im Juni aussäen oder als Jungpflanze spätestens bis Mitte Juli in die Beete setzen. Ein zu enges Pflanzen verträgt dieser Kohl nicht. Der Abstand von Pflanze zu Pflanze sollte mindestens 30–40 Zentimeter betragen.
Der Juni ist auch noch ein guter Zeitpunkt, späte Sorten vom Blumenkohl, wie „Erfurter Zwerg“ oder „Flora Blanca“, auszusäen. Die Pflanzen entwickeln sich rasch und bilden im September und Oktober noch schöne Köpfe aus. Es sind fortlaufend auch kleinere Köpfe zu ernten, denn wenn man den richtigen Erntezeitpunkt versäumt, werden die Blumen unansehnlich und beginnen, in Blüte zu schießen.     
Gut aussäen lässt sich auch noch Grünkohl, der bis Ende Juli auf freie Beete gepflanzt werden kann. Chinakohl und Pak-Choi, auch chinesischer Senfkohl genannt, haben hingegen als Kurztagspflanzen noch Zeit bis zur Aussaat. Sie werden erst von ­
Mitte bis Ende Juli ausgesät, da zu frühe Saaten leicht schießen.    
Am einfachsten sät man die Kohlsamen dünn in Schalen oder ins Freiland aus und bedeckt sie ca. einen Zentimeter mit Erde. Bis zum Keimen dauert es im Sommer bei einem warmen Boden nur wenige Tage. Erscheinen die zweiten Laubblätter, finden die Jungpflanzen dann ihren endgültigen Platz in den dafür vorgesehenen Beeten.     
Für die Aussaat der Spätkohlarten wie Wirsing, Weiß-, Rosen- und Rotkohl ist es im Juni bereits zu spät. In den Gärtnereien lassen sich jetzt aber kräftige Jungpflanzen kaufen und bis Mitte des Monates auspflanzen. Dieser Kohl braucht viel Platz und wird mit einem Abstand von 50 × 50 Zentimetern gepflanzt. Ein gut mit Nährstoffen versorgter Boden sowie ausreichende Wassergaben bei Trockenheit und alle zwei bis drei Wochen etwas verdünnte Pflanzenjauchen sorgen dafür, dass sich bis zum Oktober noch große Köpfe bilden.    
Als geeignete Nachbarn für die Mischkultur haben sich Bohnen, Kopfsalat, Porree, Radieschen, Sellerie, Spinat und Tomaten erwiesen.     
Hat man im Garten mit der Kohlfliege oder dem Kohlgallenrüssler Probleme – die Larven dieser Tiere fressen an den Wurzeln und am Wurzelhals – wird bei der Pflanzung gleich ein Kohlkragen aus einem Klumpen breiigen Lehms oder Gesteinsmehls um den Wurzelhals geformt und schützt dort vor der Eiab­lage. Um Ärger mit Kohlfliegen aus dem Wege zu gehen, hat sich auch eine Abdeckung der Beete mit Gemüsenetzen bewährt.           

Peter Busch                                                

         

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