Blütezeit von Kartoffeln

Wären Kartoffeln nicht solche Allerweltspflanzen und wir nicht hauptsächlich an ihren Knollen interessiert, müsste allgemein auffallen, wie hübsch die Pflanzen blühen. Frühe Kartoffeln beginnen mit der Blüte 3–4 Wochen nach dem Auflaufen, späte Sorten 4–6 Wochen danach. Die Blüten sitzen am Ende der Triebe zu mehreren beieinander und sind unterschiedlich gefärbt, je nach Sorte weiß, rotviolett oder blauviolett mit weißen Zipfeln, ganz hellrot oder lilafarben. Manche Sorten blühen voll, manche kaum. Reiche Blüten- und Fruchtbildung schadet dem Knollenansatz nicht. Es ist überflüssig, Blüten oder Früchte zu entfernen. Kartoffelblüten entwickeln keinen Honig und haben nur wenig Blütenstaub, interessieren Insekten daher wenig. Meist bestäuben die Blüten sich selbst. Danach entwickeln sich Früchte, botanisch gesehen fleischige Beeren. Die kugeligen, grünen Gebilde sind giftig, da sie Solanin enthalten. Also auf keinen Fall verzehren.    
Das Erscheinen der ersten Blütenknospen fällt meist in die Zeit, in der sich die Blätter der Pflanzreihen gegenseitig berühren. Vorher muss angehäufelt werden, denn es beginnt der Knollenansatz vor der Blüte und Kartoffeln wollen von diesem Termin an Ruhe haben. Die Hauptblütezeit ist im Juli/August. Während dieser Zeit brauchen Kartoffeln das meiste Wasser und sind deswegen bei längerer Trockenheit zu wässern. Am besten ist es, in die Häufelfurchen einen Schlauch zu legen, so dass beim Wässern die Pflanzen selbst nicht nass werden.      

Ilse Jaehner