Zistrosen – üppige Blüte im zeitigen Frühjahr

Kühle Überwinterung im Haus         
Unter den Kübelpflanzen gibt es viele beliebte sommerblühende Arten wie Hibiscus, Oleander, Strauchmargeriten und Engels trompeten. Die Zistrose jedoch gehört zu den Kübelpflanzen, welche die blütenlose Zeit im Frühjahr schließen; denn ihre Knospen öffnen sich schon ab Ende Mai, und bis zum Sommer erscheinen ständig neue Blüten.    
Beheimatet ist dieser Strauch im ganzen Mittelmeerraum, er wächst dort in den Macchien, den immergrünen Buschwäldern, und blüht vom Spätwinter bis zum Sommer. Die Blätter der Zistrosen haben eine stark duftende Harzabscheidung, die zum unverwechselbaren Duft dieser Buschwälder beiträgt. Bereits im 17. Jahrhundert wurden in unseren Breiten in den Orangerien Zistrosenarten gehalten, aber mit dem Niedergang dieser Kulturform verschwanden sie vielfach, mit Ausnahme in Botanischen Gärten. Nicht zuletzt durch den Bau von Gewächshäusern und Wintergärten im privaten Bereich stieg in den letzten Jahren die Beliebtheit für Kübelpflanzen, und so hat auch die Zistrose wieder eine gute Möglichkeit zur Verbreitung.      
Von den Zistrosen (Cistus) gibt es gut ein Dutzend Arten und einige Hybriden. Für das Weinbauklima empfiehlt sich C. laurifolius; diese Art hält bis zu minus zehn Grad Frost aus. Als großblumigste Sorte mit fast handflächengroßen weißen Blüten empfiehlt sich C. x aguilari.      
Je nach Art oder Sorte erreichen die Pflanzen eine Größe zwischen ein und zwei Metern und passen so gut in Kübel. Die Blütenfarbe variiert zwischen weiß und rot; das Charakteristische sind die dunklen Basalflecke am Grund der Blütenblätter und die zahlreichen safrangelben Staubgefäße. Zistrosen sind überaus reichblütig; die Einzelblüten lassen zwar schon nach einem Tag den Kopf hängen, aber Dutzende von Knospen öffnen sich bis in den Sommer hinein von Tag zu Tag.
Zistrosen lassen sich einfach aus Samen anziehen oder als junge Pflanzen kaufen. Sie werden in lehmig humose Erde gepflanzt und brauchen wegen ihres starken Wachstums in den ersten Jahren beim Umpflanzen jedes mal einen etwas größeren Kübel. Nach den Eisheiligen bekommen sie einen sonnigen und warmen Stand, am besten vor einer Südwand, auf der Terrasse oder ausgepflanzt in einem Korb am Haus. Für ausreichende Wassergaben und eine wöchentliche Düngung ist von Frühjahr bis Sommer zu sorgen, da nur bei guter Versorgung reichlich Blüten gebildet werden. Junge Pflanzen werden im ersten Jahr mehrfach gestutzt, damit sie sich reichlich verzweigen. Ältere Pflanzen entwickeln einen natürlichen, schönen Wuchs und sollten nach Möglichkeit nur wenig beschnitten werden; nach der Blüte kann man die Triebe etwas zurücknehmen.      
Wichtig ist es, nach der Blüte die Düngung einzustellen, damit die Triebe ausreifen können. Vorwiegend überernährte Pflanzen werden im Winter von Grauschimmel befallen. Um diesem Pilz keine große Chance zu geben, ist eine kühle Überwinterung zwischen fünf bis zehn Grad ideal; bei frostfreiem Wetter ist immer gut zu lüften.     
Die gute Pflege danken einem die Pflanzen dann mit einer üppigen Blüte vom Frühjahr bis in den Sommer hinein.                 

Peter Busch 

       


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