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Zu jeder Jahreszeit können in einem Garten neue Beete angelegt werden. Manchmal wollen die Gartenfreunde zusätzlichen Platz für Kräuter, Blumen oder Gemüse gewinnen. In einigen Fällen planen sie eine totale Umgestaltung der Fläche.
In beiden Fällen ist gewiss, es kommt auf sie eine Menge an Arbeit zu. Es muss geplant, unter Umständen neues Werkzeug angeschafft und Erde bewegt werden. Diese Arbeiten fallen erfahrungsgemäß einigen Gärtnern schwer – besonders in der ‚Nach-Corona-Zeit‘.
Vielleicht ermutigt es zum Anlegen neuer Beete, wenn bekannt wird, dass es die No-dig-Methode gibt, mit der Umgrabearbeiten vollständig entfallen. Eine Grundbedingung ist ein der Fläche entsprechender Vorrat an Papier oder Wellpappe, Grünschnitt und Kompost.
Was ist ein No-dig-Beet?
Wörtlich übersetzt bedeutet der Name No-dig-Beet „Nicht-umgraben-Beet“. Ein No-dig-Beet ist gleichwertig mit Hoch- und Hügelbeeten, wird im Gegensatz zu diesen ebenerdig angelegt. Es muss aber nicht kräftezehrend alle sechs bis sieben Jahre neu aufgesetzt werden, sondern wird einfach immer weiter aufgefüllt.
Die Ursprünge der No-dig-Methode sind unbekannt. Sie wurde seit etwa der Mitte des 20. Jahrhunderts gleichzeitig auf verschiedenen Kontinenten angewendet. Ein großer Freund und Unterstützer der Methode ist der Engländer Charles Dowding, der mehrjährige Versuche mit verschiedenen Beet-Methoden auf seiner Website https://charlesdowding.co.uk/ veröffentlicht.
Welche Vorteile hat es, ein Beet ohne Umgraben anzulegen?
Sie können kräftesparend angelegt werden und die Bodenstruktur wird verbessert. Da die Erde ständig von Mikroorganismen und Kleinstlebewesen wie Regenwürmern umgesetzt wird, muss sie durch Kompost, Mulchmaterial oder Bokashi (milchsäurevergorener Kompost) fortlaufend ergänzt werden.
Es entsteht ein fruchtbarer Humus, der zusätzlich bei der Kompostierung Wärme entwickelt, welche das Wachstum der Pflanzen im No-dig-Beet unterstützt. Dadurch kann früher im Jahr eingesät und/oder gepflanzt werden.
Beete ohne Umgraben entwickeln sich mit den Jahren zu guten Wasserspeichern, weil das von Regenwürmern angelegte Röhrensystem den Boden gleichzeitig belüftet und hilft, das Wasser zu speichern. Das kann besonders in Gärten die höher gelegen sind, von Vorteil sein. Denn dort fließt Wasser erfahrungsgemäß schnell nach einem Regenguss ab. No-dig-Beete regulieren den Wuchs von Beikräutern und sind besonders gut für anspruchsvolle, starkzehrende Pflanzen geeignet.
Die Nachteile von No-dig-Beeten:
Welche Werkzeuge werden zum Anlegen des Beetes benötigt?
Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Beet anlegen
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, ein No-dig-Beet anzulegen. Eines ist die Schichtungsmethode, deren Ergebnis auch als Lasagne-Beet bezeichnet wird. Die beste Zeit ein No-dig-Beet anzulegen ist der Herbst oder das Frühjahr. Wer im Frühling anfängt, kann am besten im Februar mit der Anlage beginnen, damit das Beet vor der Bepflanzung noch etwas Zeit hat, sich zu setzen. Der geeignete Platz für ein No-dig-Beet richtet sich nach der geplanten Bepflanzung. Weil No-dig-Beete, die mindestens ein Jahr funktionieren, sich schneller erwärmen, sind sie besonders für den Gemüseanbau oder für anspruchsvolle Sommerblumen geeignet.
Ein No-dig-Beet pflegen
Um eine dauerhaft gute Ernte zu gewährleisten, benötigt auch das No-dig -Beet eine gute Pflege. Obwohl durch das Mulchen der unkontrollierte Wuchs von Beikräutern eingedämmt wird, können diese von den Kanten her einwachsen. Zusätzlich können deren Samen durch Vögel oder den Wind herangetragen werden. Wer die Beikräuter nicht im Beet haben möchte, muss sie regelmäßig jäten.
Das No-dig-Beet benötigt in den anfänglichen Jahren viel Wasser. Die wasserspeichernde Humusschicht baut sich erst langsam auf. Die Fingerprobe zeigt, ob der Boden zu trocken ist und die Pflanzen lassen ihre Blätter dann herabhängen, wenn sie Wasser brauchen.
Eine Bodenlüftung durch oberflächliches Hacken ist besonders in der warmen Jahreszeit und vor einem Regen erforderlich. Erfahrungsgemäß nur, bis sich das Prinzip des No-dig bewährt hat.
Schnecken werden durch das Gießen am frühen Morgen ferngehalten. Wenn am Abend gegossen wird, bahnt man ihnen in angenehmer Atmosphäre eine glatte Bahn, direkt zu den begehrten Früchten.
Wühlmäuse lieben ihre Ruhe. Wer ihnen diese im Garten nicht gibt, macht ihnen klar: Hier seid ihr unerwünscht. Regelmäßige Arbeitsgeräusche im Garten, unter Umständen auch schräg eingegrabene Flaschen, über die der Wind hinwegstreicht, bewirken oft, dass Maulwürfe und Wühlmäuse sich eine andere Bleibe suchen. Auch das jährliche Ergänzen des Mulchmaterials stört die Bildung von Behausungen für unerwünschte Kleintiere.
Was ist mulchen?
Das ganzjährige Abdecken von Beeten wird mulchen genannt. Abdeckmaterialien können trockenes Stroh, Heu feuchte Wellpappe, Papier, trockenes Laub, Kompost,abgelagerte Gemüseabfälle sein.
Mulchen ist nicht nur in No-dig-Beeten nützlich, sondern erfüllt beim nachhaltigen Gärtnern viele Funktionen. Die Materialien isolieren den Boden vor Hitze, Frost und verhindern eine Nährstoffauswaschung des Bodens. Zusätzlich wird das Aufwachsen von Samenunkräutern unterdrückt.