Schaumschlägerei vom Kuckuck?

Was ist eigentlich vom so genanntem ­„Kuckucksspeichel“ zu halten, jener schaumig-weißen Masse, die sommertags in dicken Tropfe an allerlei Pflanzen hängt? Sicher ist, dass er mit dem Vogel Kuckuck nichts zu tun hat. Diese Masse besteht aus den Ausscheidungen der Larven von Schaumzikaden, 5–6 mm großen Tieren, die aus ihren After- und Hautdrüsen eine mit vielen Luftbläschen durchsetzte Flüssigkeit absondern. Dabei sitzen sie meist kopfüber an den Pflanzen, so dass der zäh herabfließende Schaum sie umhüllt und versteckt. Untersucht man die Sache genauer, findet man die grüngelben oder grünlichweißen, schwarzäugigen Tiere. Der Schaum schützt sie gut. Sogar starker Regen spült ihn nicht ab.     
Aus den Larven werden 8–10 mm große Vollinsekten mit großen, grau- bis dunkelbraunen, dachförmig zusammengelegten Flügeln, breitem Kopf und kräftigen Sprungbeinen. Sie sind unfähig, die Schaumschlägerei der Larven fortzusetzen. Wie andere Zikaden saugen sie zwar Pflanzensaft, doch werden sie selten so schädlich, dass sie bekämpft werden müssten, im Garten schon mal gar nicht. Außerdem weiß man ja jetzt, um was es sich handelt. Das beruhigt, nach dem Motto: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Hinter Schaumschlägerei steckt wirklich ­meistens nicht viel.         

Ilse Jaehner       


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