Schnittlauch braucht man jeden Tag, damit alles noch besser ­schmeckt, die Suppe, das Gemüse, der Brotaufstrich. Also wird geschnitten, was das Zeug hält. Doch da kann man auch des Guten – oder des Schlechten – zu viel tun, wenn man zu oft und vor allen Dingen zu tief schneidet. Wiederholt sich das mehrmals, hungert man eine Schnittlauchpflanze regelrecht aus. Sie braucht jedoch unbedingt genügend Blattmasse zum Assimilieren und Weiterwachsen. Man muss abschätzen, was man der einzelnen Pflanze zumuten kann, denn die eine ist kräftiger als die andere, doch ist es grundsätzlich besser, ein wenig mehr stehen zu lassen, als zu tief zu schneiden. Dagegen entfernt man sich bildende Blütentriebe im Sommer bereits im Ansatz, es sei denn, man will einige Blüten haben, um Salate oder Aufschnitt hübsch zu dekorieren.   

Schnittlauch steht normales Ernten gut durch, sofern er triebkräftig ist. Das lässt mit der Zeit nach. Dann sollte verjüngt werden, indem man ältere Exemplare teilt, je nach Stärke in drei oder noch mehr Teilpflanzen, vorteilhaft im Herbst oder im Frühjahr bei Triebbeginn. Wird es dringend, kann man auch schon mal im Sommer verjüngen, falls man die Pflanzen nach der Teilung gut pflegt, vor allem ständig genügend feucht hält.      

Ilse Jaehner