Chinakohl ist eine schmackhafte Gemüseart und ebenso ergiebige Nachkultur. In kurzer Zeit bildet er viel Masse. Es lohnt sich richtig, in der Zeit zwischen dem 10. und 30. Juli zu säen. Man hat die Wahl zwischen Saat an Ort und Stelle oder mit Vorkultur in Töpfen. Bei Direktsaat soll der Abstand von Pflanze zu Pflanze nach dem unbedingt nötigen Verziehen mindestens 35 × 35 cm, eventuell auch 40 × 40 cm betragen. Von Saat in Töpfen bis zum Auspflanzen ebenfalls in den genannten Abständen rechnet man 2–3 Wochen.
Vorkultur in Töpfen ist besonders empfehlenswert, falls man Herniebefall vorbeugen muss. Dies gelingt mit Kalkstickstoff, den man spätestens 14 Tage vor Saat oder Pflanzung streut (50–60 g/m²), oberflächig einarbeitet und danach gut wässert. Kalkstickstoff erhöht den pH-Wert und schwächt die Erreger von Hernie direkt. Eine weitere Vorbeugungsmaßnahme gegen Herniebefall ist die Vermeidung von Chinakohlanbau hinter Stielmus, Rübchen, Kohlrabi, Rettich, Radieschen, die ebenso wie Chinakohl Kreuzblütler sind und damit die Gefahr von Hernie vergrößern. Bei Trockenheit ist zu wässern. Das steigert den Ertrag von Chinakohl enorm und hält Erdflöhe fern, die andernfalls vor allem jungen Pflanzen arg zusetzen.