Bei Funkien funkt es

Gute Wahl spart Ärger   

Funkie ist ein deutscher Name für eine ­Staude, die botanisch Hosta heißt. Der hübschere Name Herzblattlilie konnte sich nicht recht durchsetzen, vielleicht ist er einfach zu lang für den gärtnerischen Alltag. Jedenfalls mauserte sich die Staude inzwischen zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Stauden­gartens, weil sie eine Reihe guter Eigenschaften hat, Grund genug, Funkien zu pflanzen. Zuerst sind da die vielfältige Schönheit und Farbigkeit der Blätter, deren klare Konturen, die präzise Linienführung und Zeichnung der Blattadern, alles in strenger Harmonie. Damit gelten ­Funkien zuerst als Blattschmuckstauden.   

Funkien leben lange, was sie als Stauden grundsätzlich tun, doch erweisen sich Stauden als unterschiedlich ausdauernd. Funkien haben einen ausgesprochen langen Atem, nachdem sie zunächst als junge Exemplare ein bisschen Zeit brauchen, sich einzugewöhnen. Immer wachsen die Pflanzen diszipliniert, nie unkontrolliert, da die Horste mit den Jahren an Umfang zunehmen. Vom Austrieb im Frühjahr bis zum Vergehen der Blätter im Herbst sehen sie immer ordentlich aus.  

Mit einer Ausnahme: wenn der Garten ein Schneckenparadies ist. Dann ist es mit der Schönheit von Funkien mitunter schnell vorbei. Die Viecher fressen schnell und viel, bis die Blätter wie zerfetzt aussehen. Also sind Schnecken ein Grund, Funkien nicht zu ­pflanzen, will man sich nicht ständig ärgern. Oder man wendet sich an eine gute Staudengärtnerei, die weiß, welche Sorten besonders gefährdet sind, welche weniger oder gar nicht. Da muss es offenbar große geschmackliche Unterschiede geben. Schneckenfeste Sorten jeweils bei Staudengärtnern erfragen. Also gründlich wählen, erst dann pflanzen.   

Noch etwas sollte wissen, wer Funkien pflanzen will: dass es nicht allein auf die Blätter ankommt, sondern dass Funkien auch Blütenpflanzen sind. Funkien gehören zu den Liliengewächsen. Das zeigen sie deutlich am Bau der Blüten, die meist ungefüllt, seltener gefüllt zu mehreren rispenförmig beieinanderstehen und jeweils nur einen Tag aushalten. Es gibt reinweiße Blüten, dazu helllila oder dunkellila gefärbte, sogar rote. Manche Sorten blühen reich, andere halten sich zurück und blühen nur spärlich. Ferner sind da noch unterschiedliche Blütezeiten – mit den ersten Blüten ab etwa Mai bis zu den späten im Herbst. Es lässt sich also richtig spielen, was die Blüte betrifft, mehr noch mit den unterschiedlich geformten und gefärbten Blättern, wie viele Gartenbesitzer inzwischen wissen. Man kann nur immer wieder empfehlen, nicht aufs Geradewohl zu pflanzen, sondern das Funkien-Sortiment guter Staudengärtnereien zu prüfen und nach den verschiedenen Gesichtspunkten sorg­fältig auszuwählen.     

Ilse Jaehner

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