Der Ziergarten im Juli

Sommerliche Pflanzzeiten

Falls das Wetter es zulässt, es also nicht gar zu trocken ist, kann man durchaus im sommerlichen Juli etliche Stauden für den Frühjahrsflor pflanzen oder bereits genügend erstarkte Zweijahrsblumen. Schwertlilien macht Pflanzung bei trockenerem Wetter kaum was aus. Sie haben nach der Blüte kurze Ruhezeit, stecken daher etwas weniger Wasser gut weg. Das wird genutzt, um Schwertlilien, die nicht mehr ganz so reich blühen wie zuvor, aufzunehmen, alte Rhizome zu entfernen und Teilstücke mit jungen, prallen Rhizomen an anderer zusagender Stelle zu pflanzen, und zwar mehr waagerecht als senkrecht. Man gießt einmal kräftig an, dann nicht mehr.    

Auch die Pflanzung herbstblühender Blumenzwiebel und -knollen ist witterungsunabhängig. Sie sollte möglichst vor Ende Juli erfolgen. Das betrifft Herbstzeitlose, Sternbergie, herbstblühende Krokusse, letztere in möglichst großer Zahl: Crocus speciosus, Crocus sativus, ­Crocus zonatus. Alle brauchen sonnige, warme Plätze und durchlässigen Boden. Staudenfans nutzen die Sommermonate zur Vermehrung von Stauden durch Stecklinge. Auch Kletter- und Zwergrosen lassen sich durch Stecklinge vermehren.    

Das Entfernen von Verblühtem wird fortgesetzt, wo es sinnvoll ist. Manche Stauden blühen nach Rückschnitt ein zweites Mal. Hoch werdende Stauden werden gestützt, bevor sie umkippen oder auseinanderfallen. Wer im Juni nicht dazu kam, eine streng gezogene Hecke zu schneiden, muss sich unbedingt Anfang des Monats dazu Zeit nehmen.   

Pflanzen haben größtenteils nichts dagegen, wenn es im Juli ein bisschen weniger regnet als sonst, doch immerhin brauchen sie so viel Wasser, dass sie sich wohlfühlen und sich gut entwickeln. Auf ­Petrus kann man sich dabei nicht verlassen. Daher ist Wasser­sammeln Pflicht. Je mehr Wasser aus Regenrinnen in Fässern oder Tonnen landet, desto besser. Und dann verteilt man dieses Nass nicht wahllos über alles, sondern bedient gezielt besonders wasserbedürftige Pflanzen, zum Beispiel Phlox, Sonnenbraut und ähnliche, auch junge Pflanzen wie die Saaten von Zweijahrsblumen. Außerdem wird überall wo möglich gemulcht, zwischen niedrigen und hohen Stauden, Rosen, Blütensträuchern, damit das Wasser im Boden bleibt und nicht ungenutzt verdunstet. Rasengräser wachsen bei Trockenheit langsamer, werden deswegen seltener und weniger tief geschnitten als sonst. Rasen nicht gleich wässern, falls es ein paar Tage nicht regnet. Verzärtelt man sie nicht mit täglichem Wässern, falls Regen ausblieb, sind Rasengräser hart im Nehmen und erholen sich sowie es nach Trockenheit wieder nasser wird.   

Ilse Jaehner

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