Giftbeere hilft gegen Weiße Fliegen

Auch Gelbtafeln hilfreich

Gerade während der Sommermonate machen sich im Garten häufig die wärmeliebenden Weißen Fliegen breit. Diese Tiere saugen als Larven und Vollinsekten besonders gerne an den Blättern von Gurken, Tomaten, Paprika, aber auch an anderen Gemüsepflanzen und Kübelpflanzen wie Fuchsien und Sommerblumen und schädigen die Pflanzen dadurch erheblich.   

Die erwachsenen Tiere gebären je nach Art entweder durch Jungfernzeugung lebendige junge Läuse oder legen, wie in den meisten Fällen, ihre Eier auf der Blattunterseite junger Blätter ab. Die erwachsenen Tiere, die ca. zwei Millimeter groß sind, erkennt man gut mit bloßem Auge an ihren weißen Flügeln, die mit einer dünnen, mehligen Wachsschicht bedeckt sind.   

Da jedes flugfähige Tier nach dem Schlüpfen sofort wieder auf der Unterseite junger Blätter in drei bis vier Wochen 200 Eier ablegt, kann man sich leicht vorstellen, dass es bei günstigen Bedingungen schnell zu einer Massenentwicklung kommt.   

Bei den zu erwartenden Schäden ist es sinnvoll, die Ausbreitung der Weißen Fliege von Anfang an zu stoppen. Ein Befall ist am besten zu erkennen, wenn man auf die Blattunter­seiten achtet oder kurz an den Pflanzen leicht rüttelt; die Alttiere fliegen sofort auf.   

Nach neuen Beobachtungen hat sich gegen die Weißen Fliegen ein Anpflanzen der Giftbeere (Nicandra physaloides) sehr bewährt. Diese zu den Nachtschattengewächsen gehörige Pflanze, wird anscheinend gerne von Schadinsekten befallen, die, so wird vermutet, beim Saugen die giftigen Alkaloide aufnehmen und daran zu Grunde gehen. Versuche in der Praxis haben jedenfalls ergeben, dass eine Pflanze, die bis zu 1,5 Meter groß wird, in der Regel für gut sechs Quadratmeter ausreicht, um Schäden durch Weiße Fliegen zu vermeiden. Die Giftbeere gefällt außerdem durch ihre strahlend blauen Blüten und die violett gefärbten, aufgeblasenen Kelche, die zu Trockengestecken gerne verwendet werden. Während von nahen Verwandten, wie der Andenbeere, die Früchte zum Verzehr geeignet sind, ist dies bei der Giftbeere nicht zu empfehlen.  

Kommt es im Gewächshaus wegen der güns­tigen Bedingungen trotzdem einmal zu einer schnelleren Vermehrung, kann man die Vorliebe der Weißen Fliege für die Farbe Gelb ausnutzen und optische Fallen stellen. Gelbtafeln, die es im Handel zu kaufen gibt, werden zwischen die betroffenen Pflanzen gehängt. Innerhalb kürzester Zeit kann man Hunderte von angelockten Tieren festgeklebt beobachten.   

Für den Einsatz im Gewächshaus, aber auch für das Blumenfenster, wo erfahrungsgemäß die meisten Probleme auftreten, können auch gezielt Nützlinge eingesetzt werden, die über den Fachversand zu erwerben sind. Bei der Weißen Fliege sind dies Schlupfwespen, die ihre Eier in die Larven der Mottenschildlaus legen, die dadurch abstirbt. Die abgestorbenen parasitierten Larven kann man gut daran erkennen, dass sie sich schwarz verfärben. Die nach drei Wochen schlüpfende neue Generation der Schlupfwespen legt ihre Eier sofort in neuen Larven der Weißen Fliege ab.  

Peter Busch

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