Mückenplagen im Garten nicht ­erwünscht

Vorsorge – Probleme sind meist hausgemacht

Eine oft unbedachte Folge vieler kleiner Wasserstellen am Haus ist das unerwünschte Erscheinen von Mückenscharen. Um diese Plage in Haus und Garten nicht unnötig zu verschlimmern, ist es notwendig, die für die Larvenentwicklung wichtigen Wasserflächen zu verringern. Bei der Wahl zur Eiablage sind die Mücken nicht wählerisch; bereits ein Eimer mit ein bis zwei Litern Wasser, der zehn bis zwölf Tage im Garten steht, reicht für die Entwicklung der Nachkommenschaft aus. Deshalb sollten über Sommer keine Behälter mit Wasser im Garten unnütz herumstehen.  

In gewachsenen Biotopen, wie ein paar Quadratmeter großen Teichen oder Tümpeln, gibt es genug Lebewesen, die sich von Mücken­larven ernähren, so dass von dort keine Invasionen zu erwarten sind. 

Für kleine Wasserstellen, in denen die natürlichen Feinde der Mücken fehlen, bietet sich der Wasserschlauch (Utricularia) an. Diese Unterwasserpflanze bildet viele Fangbläschen, mit deren Hilfe sie kleine Wassertiere und damit auch Mückenlarven fängt und sich davon ernährt. Da die normale Art, der Gemeine Wasserschlauch, Utricularia vulgaris, bis zu meterlange Triebe entwickelt, bietet sich für kleine Wasserstellen die kleinere Art, U. ­minor, an. Wurzellos schwimmen diese Pflanzen unter der Oberfläche, und zwischen den filigranen Blättern befinden sich die zahlreichen Fangbläschen. An deren Farbe lässt sich die Aktivität der Pflanze beobachten: hellgrüne Bläschen sind noch „hungrig“, während dunkelrote einen Verdauungsprozess anzeigen. Vier Pflanzen pro Quadratmeter reichen aus, um auch kleine Wasserstellen mückenfrei zu halten. Neben der Mücken reduzierenden Tätigkeit, schmückt sich der Wasserschlauch (Utricularia) über Sommer mit über dem Wasser erscheinenden gelben Blüten, die vom Aussehen an Löwenmäulchen erinnern.   

Diese Pflanzen lassen sich auch für Schöpfbrunnen verwenden, jedoch wegen Lichtmangel nicht für Regenwassersammelbehälter, die nach Möglichkeit stets verschlossen werden sollten, um eine Eiablage der Mücken nicht zu ermöglichen. Sollte es in solchen Behältern oder in kleinen Wasserstellen ohne den Wasserschlauch (Utricularia) einmal von Mückenlarven wimmeln, gibt es selektiv wirkende biologische Präparate auf der Basis von Bacillus thuringiensis israelensis im Handel, von denen schon 1,5 ml pro Kubikmeter Wasser reichen. Dieses Präparat hat keine schädliche Auswirkungen auf Mensch, Tier und Pflanze, und das Wasser aus Tonnen kann unbedenklich weiter im Garten verwendet werden.   

Sollten trotz aller Vorkehrungen an lauschigen Sommerabenden einmal Mücken den Aufenthalt auf der Terrasse verleiden, hilft schon ein altes Hausmittel weiter: einige Tropfen Nelkenöl auf eine Untertasse geben und auf den Tisch stellen.   

Neben der Gefahr von Mückenplagen ist bei kleinen Wasserbiotopen, ähnlich wie bei Topfpflanzen, zu bedenken, dass sie mehr Pflege bedürfen, meist auch eine kürzere Lebenserwartung haben und selten nur unbeschadet über den Winter kommen. Mit den Möglichkeiten der heutigen Technik unter Zuhilfenahme von Pumpen und Schläuchen lässt sich aus dem Wassergarten außerdem ein Fließgewässer vom Brunnen bis zum Wasserlauf erstellen. Sehr beliebt sind auch Sprudelsteine, an die sich ein kurzer Bachlauf anschließt. Gerade im Bereich des fließenden Wassers gibt es viele, aber auch teure Gestaltungs­möglichkeiten.          

Peter Busch


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