Der Nutzgarten im August

Jetzt reifen viele Äpfel       

Im Obstgarten kommt die Kernobsternte richtig in Gang. Nachdem bei frühen Sorten Pflück- und Essreife eins waren, vergeht nun bei den ab jetzt zu pflückenden Sorten eine bestimmte Zeit zwischen Pflücke und Verzehr, in erster Linie abhängig von der Sorte. Man muss also die sorteneigentümlichen Eigenschaften in dieser Hinsicht kennen und außerdem die Witterung des jeweiligen Jahres berücksichtigen. Auf jeden Fall kommen bei Sommerwärme gepflückte Früchte nicht sofort in den Lagerraum, sondern müssen erst ein paar Tage an kühlem Platz abschwitzen. Geerntet werden ferner Sauerkirschen, Pfirsiche, Pflaumen, Mirabellen, Renekloden, späte Johannisbeeren, Blaubeeren, Him- und Brombeeren.      
Johannis- und Stachelbeersträucher sind sofort nach beendeter Ernte auszulichten, abgetragene Ruten von sommertragenden Himbeeren bis zur Erde wegzuschneiden und die jungen Ruten für die Ernte im nächs­ten Jahr ans Spalier zu binden, eventuell auszulichten, was zu viel ist. Geize in den Blattachseln junger Ranken von Brombeeren werden auf ein Blatt zurückgeschnitten. Geize am Weinspalier ebenfalls, Triebe über Fruchtansätzen auf zwei bis drei Blatt gekürzt. Man sollte alles daransetzen, Erdbeeren schon Anfang August zu pflanzen.       
Wichtige Termine für Saat oder Pflanzung von Gemüsearten sind einzuhalten. Platz gibt es nach Kartoffeln, Erbsen, Kohlrabi oder Salat. Dran sind jetzt Feldsalat für Herbsternte vom 5.-10. August, Chinakohl in den ersten Au­gusttagen, entweder direkt aufs Beet oder zur Vorkultur in Töpfen. Es ist noch Gelegenheit für Folgesaaten von Schnittsalat, Stielmus, Mairüben, Rettich, Radieschen, von Petersilie und Sauerampfer für Herbst- und Frühjahrsernte, von Überwinterungszwiebeln vom 15.-20. August, dies an etwas geschütztem Platz in humosen, warmen Boden. Man pflegt alle Kulturen bestens, lockert die Erde, damit das Wasser im Boden bleibt und kein Unkraut aufkommt. Wo möglich und sinnvoll, wird gemulcht, ebenfalls unter dem Gesichtspunkt der Wasserersparnis.    
Gemüse aus dem eigenen Garten gibt es im August jeden Tag, und recht viel davon kommt als Salat oder sonst roh auf den Tisch: Tomaten, Gurken, Bohnen, Kohlrabi, Zuckererbsen und Zuckermais, Möhren, Radieschen, Rettich, dazu jede Menge Salat. Zucchini, erste kleine Kürbisse, Brokkoli, Blumenkohl und Mangold bereichern den Küchenzettel weiter. Küchenkräuter wachsen so gut, dass man für den Wintervorrat trocknen kann. Vor allem Majoran, Bohnenkraut, Thymian, Salbei lassen sich gut trocknen und halten ihr Aroma in fest schließenden Gefäßen bis zur nächsten Ernte.      

 

Ilse Jaehner

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