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Endivie, Chinakohl, Kopfsalat
Weil der Herbst noch lange von der Wärme des Sommers profitiert, was vor allem der Erde zugutekommt, nutzen Gartenbesitzer die Gelegenheit, im September dafür zu sorgen, dass sie im späten Oktober und sogar noch im November Gemüse ernten können. Von Erfolg gekrönt ist das Vorhaben besonders dort, wo lange, milde Herbste die Regel sind. Andernorts hilft man nach, überbaut das Beet mit Folientunnel, aktiviert das Frühbeet oder plant die Kulturen sogar im Kleingewächshaus, wo sie jeweils ausreichend Schutz vor ungünstiger kühler oder sogar frostiger Witterung finden. So können die Pflanzen noch lange wachsen und Gärtner lange ernten, bis Ende November oder noch länger.
Anwärter für Spätanbau sind Endivien, Chinakohl, Kopfsalat, alle auf einem Beet, alle auf Spätanbau eingestellt, Endivien und Chinakohl sowieso. Von Kopfsalat muss man eine Sorte für späte Pflanzung wählen wie ‘Winter-Butterkopf‘, der recht hart sogar ein wenig Frost verträgt. Vorteilhaft zieht man in kleinen Töpfen gleich Anfang September vor, so dass man Ende September kräftige, gut bewurzelte Pflänzchen setzen kann im Abstand von 25 cm in der Reihe.
Bei Endivien muss man den Unterschied zwischen Sommer- und Winterendivie beachten und außerdem bei später Pflanzung bedenken, dass Frisée-Sorten mit feingeschlitzten Blättern weniger hart sind als normalblättrige. Die Sorte ‘Grüner Eskariol‘ verträgt als Winterendivie leichten Frost. Man sät möglichst schon im August, um im September kräftige Setzlinge zu haben und pflanze mit genügend Abstand auf 25-30 cm in der Reihe.
Chinakohl kann nur im Herbst angebaut werden, weil er sonst als Kurztagspflanze bei zu frühem Anbau schießt, ohne Köpfe zu bilden. Anfang September könnte es im Garten-Center noch Jungpflanzen geben, andernfalls sät man gleich Anfang September aus, bis zur Pflanzung gut 14 Tage rechnend. Chinakohl braucht ziemlich viel Platz, also pflanze man auf 40 cm in der Reihe und mit genügend Abstand zu den benachbarten Kopfsalaten und Endivien.
Wie bei jeder Nachkultur im Gemüsegarten ist darauf zu achten, dass sich die Erde in bestem, krümeligem, humosem Zustand befindet und es nicht an Nährstoffen mangelt, nachdem ja schon anderes Gemüse wuchs und entsprechend verbrauchte. Man gibt guten Kompost oder einen anderen nährstoffangereicherten Humusdünger nach Anweisung. Des Weiteren ist dafür zu sorgen, dass es nie an Wasser mangelt. Ist die Witterung gut genug, kultiviert man zunächst ohne Schutz und deckt erst entsprechend ab, wenn es kühler oder nasser und kühler wird.
Foto und Text: Ilse Jaehner