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Zäune haben in früheren Zeiten die Funktion gehabt, den gepflegten Garten von der Wildnis abzutrennen. Heutzutage stellen sie eher eine deutlich sichtbare Eigentumsmarkierung und undurchdringliche Barriere dar. So sehr der Wunsch verständlich ist, in seinem privaten Refugium ungestört zu sein, sollten sich die Umfriedungen des Grundstückes der Umgebung anpassen und keine Wagenburgmentalität dokumentieren.
Während früher in jeder Gegend spezielle, überlieferte Baustile wie Mauern, Hecken, Flecht-, Staketen- und Jägerzaun oder eine Abgrenzung aus Stangenholz oder Maschendraht vorherrschten, stehen heutzutage industriell gefertigte Elemente im Vordergrund. Im städtischen Bereich wird auf Naturmaterialien häufig ganz verzichtet und statt dessen auf als pflegeleicht gerühmtes, eher steril aussehendes Plastik zurückgegriffen.
In vielen Regionen besteht die klassische und empfehlenswerte Einfriedung immer noch in Form von Hecken, die dichte grüne Grenzen bilden und auch der Tierwelt einen Lebensraum bieten. Für größere Gärten passen Hain- und Rotbuche, Feldahorn, Eibe, Thuja und Scheinzypresse; für kleinere Grundstücke sind auch noch Berberitze, Buchsbaum, Fingersträucher, Lorbeerkirsche, Liguster, Spiersträucher, Weißdorn und Wildrosen geeignet. Falls die Hecken und Zäune nicht im nachbarschaftlichen Einverständnis auf die Grenze gepflanzt werden, sind die für jedes Bundesland unterschiedlich geltenden Grenzabstände und Regelungen einzuhalten.
Da Hecken einige Jahre benötigen, bis sie zu dekorativen Trennungen herangewachsen sind, ist es verständlich, wenn auch andere Lösungen erwogen werden. Statt einer kompletten Einfriedung hinter hohen, geschlossenen Holzzäunen, die eine mauerähnliche Barriere bilden, bieten sich Lösungen mit mehr Phantasie an. So ist nichts dagegen einzuwenden, dass ein Sitzplatz die nötige Intimität und den Schutz durch eine Holz- oder Flechtwand bekommt. Mit Reitern bestückt, an denen Kletterpflanzen hochranken, verhindert man eine starre und dominante Struktur. An den Außenseiten wirkt eine Bepflanzung mit Sträuchern zudem auflockernd. Wird eine weitere Grenzziehung erwünscht, und sei es nur, bis eine Hecke die nötige Höhe erreicht hat, bieten sich niedrige, offene Holzzäune an, die den Garten geräumiger erscheinen lassen, aber einen Eintritt verhindern, ohne dass der Garten abgeschlossen wirkt. Bei einer fehlenden Heckenpflanzung kann man die strengen Konturen von Zäunen durch üppige Pflanzungen auflockern. Um Drahtzäunen ihren starren Charakter zu nehmen, gibt es die Möglichkeit, im Wechsel immergrüne Kletterpflanzen – wie Efeu – oder sommergrüne, die mit ihren Blüten auffallen – wie Clematis oder Lonicera – an den Maschen hochranken zu lassen.
Grundstücke, die dann verschiedene Typen von Zäunen aufzeigen und zusätzlich kombiniert mit Bäumen, Sträuchern oder Hecken sind, weisen eine Vielfalt von Formen, Farben und Mustern auf und bieten Schutz, ohne diese Grenzen zu betonen.
Foto und Text: Peter Busch