Porree braucht Schutz vor ­gefräßigen ­Motten

Später Anbau und Netze schützen

Ärgerlich ist es schon, wenn nach gutem Wachstum plötzlich der Porree von Raupen zerfressen wird. Bei diesem Befall weisen die Gemüsepflanzen Fraßgänge auf, die sich bis tief in die Pflanze erstrecken. Sie werden von kleinen Raupen der Lauchmotte hervorgerufen, die auch am Stiel des Porrees zu finden sind. Die Lauchmotte legt zuerst im April/Mai ihre Eier an die Blätter, die zweite Generation im Juli/August. Diese Generation verursacht jetzt zum Herbst die meisten Schäden.   

Im Naturgemäßen Gartenbau wird versucht, diesem Problem schon im Vorfeld zu begegnen. Auch wenn es als einzige Maßnahme wenig nützt, sollte eine Mischkultur mit Karotten oder Sellerie vorgenommen werden; ein luftiger Standort ist vorzuziehen. Nach der Pflanzung wird mehrmals mit Schachtelhalmjauche gegossen. Während der Flugzeit kann man zur Geruchsirritation der Lauchmotte auch Rainfarn, Farnkraut, Dill, Lavendel oder Ruß zwischen die Reihen legen.   

Bewährt hat es sich außerdem, die Lauchmotte, die stark an ihre Wirtspflanze gebunden ist, in ihrer Vermehrung zu stören, indem vor Juni kein Porree gepflanzt wird. In den Befallsmonaten Juli/August sind die Pflanzen dann ständig zu beobachten. Sobald die Raupen auftreten, werden sie sofort eingesammelt und entfernt oder auf den Blättern zerdrückt, ehe sie sich einfressen. Eine alte Lösung ist es, die oberen Blätter abzuschneiden, wenn die Raupe schon eingedrungen ist. Der Porree wächst dann neu aus; eine geringere Ernte ist aber meistens die Folge.  

In Gärten, die in den letzten Jahren starke Probleme nicht nur mit der Lauchmotte, sondern auch mit der Möhrenfliege und der Kohlfliege hatten, lohnt es sich, andere Wege zu gehen.   

Wer zudem bereit ist, etwas Geld auszugeben, kann ohne viel Aufwand auch mit einem im Fachhandel erhältlichen Gemüsenetz diesem Problem zu Leibe rücken. Diese Netze werden in den Flugzeiten der schädigenden Insekten über die Beete gespannt. Ihre Maschen sind so fein, dass schädigende Tiere wie Lauchmotte und Kohl-, Möhren- oder Zwiebelfliege, nicht an die geschützten Kulturen herankommen können.  

Völlig ungiftig, aber sehr wirksam, sind Heißwasserspritzungen, wenn die Raupen sich gerade eingefressen haben. Bei dieser Methode geht man davon aus, dass Pflanzen Temperaturen bis 54 Grad, Tiere aber nur bis 45 Grad Celsius aushalten können. Ein Gießen mit Wasser um 50 Grad tötet die Raupen, ohne die Porreepflanze zu schädigen. Bei einer sehr starken Befallsgefahr kann auch zweimal wöchentlich mit feinem Gesteinsmehl gestäubt werden; es wird lediglich das Herzblatt eingepudert. Dies soll einer Eiablage entgegenwirken bzw. gerade geschlüpfte Raupen verkleben und so ein Eindringen in die Pflanze verhindern. Mit etwas Beobachtung und einem zeitigen Eingreifen ist es somit nicht schwer, unbefallenen Porree großzuziehen, der den ganzen Winter über immer frisch geerntet werden kann.       

Foto und Text: Peter Busch

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