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Im Oktobergarten kommt Abschiedsstimmung auf. Es blüht nicht mehr viel, Baum und Strauch werden immer durchsichtiger, weil sie ihre Blätter verlieren. Aber wenn die Sonne scheint, vergoldet sie alles, die Blüten und Blätter. Es ist ein wunderschöner Abschiedsgruß. Daran beteiligen sich Asternarten, Chrysanthemen, Heidekräuter, öfterblühende Rosen, außerdem fruchttragende Gehölze und andere mit spektakulärer Herbstfärbung. Es ist ein Fest! Auch Abschiede kann man feiern.
Allerdings hat man auch einiges zu tun im Garten, vor allem zu pflanzen. Den Anfang machen frühjahrsblühende Blumenzwiebelarten im Doppelpack mit frühjahrsblühenden Zweijahrsblumen, vorab Stiefmütterchen, Vergissmeinnicht, Tausendschön, die sich gut mit Zwiebelarten kombinieren lassen. Man pflanzt außerdem immergrüne Gehölze, je eher desto besser. Ab Ende Oktober beginnt die Pflanzzeit für Rosen und für andere, laubabwerfende Gehölze mit „nackten“ Wurzeln nach dem Laubfall. Gehölze, die in Containern gezogen wurden und so verkauft werden, lassen mehr Wahlfreiheit bei der Bestimmung des Pflanztermins. Alle Gehölze, gleich welcher Art, sind vor der Pflanzung gründlich zu wässern.
Für jedes Pflanzvorhaben nimmt man sich ausreichend Zeit mit sorgfältigem Herrichten der Pflanzstellen und anderen damit zusammenhängenden Arbeiten. Was immer gepflanzt wurde – abschließend verteilt man auf der Erde im Wurzelbereich der gesetzten Pflanzen organische Bodendecke, wozu sich unter anderem Falllaub vom Rasen, von Wegen und aus Höfen gut eignet und auf diese Weise gleich arbeitssparend recycelt wird.
Spätestens nach dem ersten Frost kümmert man sich um etwa vorhandene nicht winterharte sommerblühende Zwiebeln und Knollen. Im Fall von Gladiolen wartet man damit nicht so lange, sondern holt die Knollen spätestens Anfang des Monats aus der Erde, kürzt sofort die Stängel auf Handlänge und lagert 2–3 Wochen zunächst etwas wärmer. Erst dann werden die Knollen geputzt, kleine Brutknollen von den großen getrennt. Dahlien und Canna sind aus der Erde zu nehmen, die einzelnen Knollen dauerhaft zu etikettieren, damit man möglichst die Sortennamen, wenigstens jeweils Farbe und Höhe kennt, deswegen im nächsten Jahr überlegt gepflanzt werden kann.
Auf dem Staudenbeet schafft man Ordnung, indem man Verblühtes, wo sinnvoll, entfernt und zwischen den Pflanzen den Boden lockert, Arten, die sich eventuell zu stark ausbreiteten, außen etwas absticht. Stauden, die nicht mehr so üppig blühten wie bisher, nimmt man auf, teilt und setzt an einem anderen, gut vorbereiteten Platz wieder ein. Diese Verjüngungsarbeit betrifft zu dieser Zeit in erster Linie frühjahrs- und frühsommerblühende Arten. Für Winterschutz ist es noch zu früh, doch kann man sich schon mal darum kümmern, um gegebenenfalls alles dafür zur Hand zu haben.
Ilse Jaehner