Spezielle Rasendüngung im Herbst

Sicher ist es ungewöhnlich, wenn im Oktober auf Düngemaßnahmen aufmerksam gemacht wird, doch Düngung des Rasens ist eben ein Sonderfall. Sicher haben viele Garten­besitzer den ganzen Sommer über versucht, ihren Zier- und Gebrauchsrasen bestens zu pflegen und ihn auch zumindest im Frühjahr und evtl. auch im Sommer mit zusätzlichen Düngergaben versehen, soweit es die Trockenheit dieser Saison zuließ. Oft wird aber die zusätzliche Ernährung der Gräser im Juli oder August letztmalig durchgeführt, da ab dem Spätsommer die Wachstumskraft der Gräser von Natur aus nachlässt. Ist eine solche zusätzliche Ernährung tatsächlich um diese Zeit vorgenommen worden, sind die meisten Kernnährstoffe, also Stickstoff, Phosphorsäure und Kali samt den Spurenelementen um diese Jahreszeit in der Regel bereits verbraucht, sofern keine solche Dürre vorherrscht wie in dieser Saison. Der Rasen muss nun den Winter über ohne zusätzliche „Ernährung“ auskommen und kann erst wieder im Frühjahr beim Beginn der Wachstums­phase im März oder April die vielleicht zu diesem Zeitpunkt wieder ausgebrachten Nährstoffe aufnehmen.    

In den letzten Jahren hat sich aber eine zusätzliche Rasendüngung gerade dann, wenn es wieder feuchter wird, um diese Jahreszeit bestens bewährt, wenn sie etwa in der ers­ten Hälfte des Monats Oktober ausgebracht wird. Diese Düngung soll nicht das vegetative Wachstum der Rasenpflanzen anregen, sondern vor allen Dingen zu einer Stärkung der Gräser beitragen und ihnen so die Überwinterung wesentlich erleichtern. Als weiterer Vorteil hat sich herausgestellt, dass ein auf diese Weise im Herbst noch gedüngter Rasen nicht nur den Winter gut übersteht, sondern auch im Frühjahr wieder stark und kräftig austreibt und so einen guten Start in die kommende Saison garantiert.   

Natürlich sollte für eine solche herbstliche Düngung nicht nur ein ansonsten im Garten verwendeter Dünger eingesetzt werden, sondern ein spezieller, also ausgesprochener Herbst-Rasendünger. Heute werden solche ausgewählten Düngerformen von verschiedenen Herstellern angeboten und zeichnen sich dadurch aus, dass sie neben einem gewissen Stickstoffgehalt, vor allen Dingen einen hohen Anteil an Kalium und etwas Eisen enthalten. Sie sind also in ihrer Zusammen­setzung ganz auf die besonderen Ansprüche der Rasenpflanzen in dieser Jahreszeit ausgerichtet und sorgen dafür, dass die Rasenpflanzen gut durch den Winter kommen. Neben dem relativ hohen Kali-Anteil enthält ein solcher Dünger noch Stickstoff, während auf Phosphorsäure ganz verzichtet wird. Außerdem wird der Boden und damit auch die Gräser mit dem wertvollen Spurenelement Eisen versorgt. Durch einen solchen Dünger wird die Zellstabilität der Gräser erhöht und die Blattgrünbildung besonders gefördert. Die Folge ist, dass die ­Rasenpflanzen dadurch weniger anfällig werden für Schäden durch Frost und Krankheiten. Bei einer Düngung Anfang bis Mitte Oktober kann sich die ganze Rasenfläche nach dem sommerlichen Stress und mit genügend Wasser wieder ausreichend regenerieren.   

Herbst-Rasendünger gibt es von verschiedenen Herstellern bzw. Lieferanten. Sie sind in ihrer Zusammensetzung in der Regel sehr ähnlich. Die durchschnittliche Aufwand­menge liegt bei etwa 25 bis 30 g/m². Diese Menge entspricht etwa 2 bis 2 ½ Eßlöffel.   

Edgar Gugenhan   

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