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Obstgehölze lieben’s neutral
Wer Obstgehölze pflanzen will, tut dies vorteilhaft im November. Ausnahmen bestätigen diese Regel und betreffen Pfirsiche, Aprikosen, Mandeln, Wein, Kiwi, die man besser im Nachwinter/Frühjahr setzt. Es wird höchste Zeit, die gewünschten Bäume/Sträucher zu bestellen. Unbedingt zu berücksichtigen ist, dass bei der Pflanzung Obstgehölze in möglichst jungfräulichen Boden kommen. Kernobst nach Kernobst, Steinobst nach Steinobst gedeiht nicht. Beerenobst ist etwas weniger heikel, doch unmittelbare Aufeinanderfolge sollte auch hier möglichst vermieden werden.
Obstgehölze entwickeln sich nur zufriedenstellend in gutem Boden, der zur Pflanzung gründlich vorbereitet wurde mit tiefer Lockerung, Anreicherung mit Humus und Nährstoffen. Die meisten Obstarten bevorzugen leicht sauren bis allenfalls neutralen Boden. Es empfiehlt sich unbedingt, eine Bodenuntersuchung vornehmen zu lassen auf Kalk- und Nährstoffgehalt. Besonders interessiert der pH-Wert. Er sollte im Mittel um den Neutralwert liegen, also etwa 6,5 pH betragen, eher einiges darunter als darüber. Gegebenenfalls muss aufgekalkt werden. Ob Kali und Phosphor zugeführt werden müssen, bestimmt ebenfalls der Untersuchungsbefund. Aufs Blaue hinein sollten auch Obstgehölze nicht gedüngt werden. Zwischen stehenden Obstgehölzen den Boden nur flach lockern, eventuell Kalk und Nährstoffe zuführen, Humus in Form von Kompost, gehäckselten Gartenabfällen, Mist. Reicht die Zeit, kümmert man sich um fälligen Aufbau-, Erhaltungs-, Auslichtungs- oder Verjüngungsschnitt der Gehölze.
Im Gemüsegarten wird es unter Umständen noch einmal richtig stressig, wenn es plötzlich zu frieren droht und Gemüse schnell in Sicherheit gebracht werden muss: Möhren, Sellerie, Rettiche, Rote Bete, Petersilienwurzeln. Auch grundsätzlich frostharte Wurzelgemüsearten wie Schwarzwurzeln, Pastinaken, Chicorée nimmt man besser vom Beet und bringt sie dort unter, wo man bei Schnee und Frost möglichst bequem herankann, zum Beispiel im Frühbeet. Mit Grünkohl, Rosenkohl, Porree ist es nicht so eilig. Feldsalat und Winterspinat bleiben ohnehin auf dem Beet.
So wurde manches Beet frei für die herbstliche Bodenbearbeitung. Ob sie flach erfolgt oder tief, hängt stark von der Art des Bodens ab. Handelt es sich um Erde in bestem Pflegezustand, die locker und krümelig viel Humus enthält, arbeitet man flach mit Sauzahn oder Grabegabel. Ist die Erde jedoch schwer und humusarm, vernässt und verdichtet sie leicht, ist grobscholliges Graben besser, damit Frost wirken kann. pH-Wert und Nährstoffgehalt sollten mindestens alle 3 Jahre überprüft werden.
Ilse Jaehner