Ist Rapunzel Feldsalat?

Manche sagen Feldsalat, andere Rapunzel und meinen die gleiche Gemüseart. Ist das richtig? Tatsächlich handelt es sich um zwei verschiedene Pflanzen. Feldsalat – auch Rebkresse, Lämmersalat, Vogerlsalat, Ackersalat oder Ackerlattich – botanisch Valerianelle locusta, gehört zu den Baldriangewächsen und gedeiht wild fast überall in Europa, in weiten Teilen Kleinasiens, im Kaukasus, auf den Azoren und Kanarischen Inseln. Hierzulande findet sich wilder Feldsalat auf trockeneren Standorten, auf Hängen und ähnlichen grasbewachsenen Plätzen, häufig in Weinbergen. Er übersteht als winterharte Zweijahrspflanze normale Fröste, kann bis weit ins Frühjahr hinein geerntet werden, bildet dann rasch winzige, helle, fast weiß wirkende bläuliche oder rosa Blüten.      
Die echte Rapunzel ist dagegen ein Glockenblumengewächs, heißt botanisch Campanula rapunculus und wächst wild in Europa, Nordafrika sowie Teilen Asiens. Die Blütenstängel der ebenfalls zweijährigen Pflanze werden etwa 40–60 cm hoch, wachsen schlank aufrecht, sind mehr oder weniger rau behaart und haben langrunde, grundständige oder schmale, stängelständige Blätter. Die typischen Glockenblumenblüten bilden sich helllilafarben von Mai bis August. Die Blätter werden im Winter gegessen, die fingerdicken und -langen Wurzeln hauptsächlich im Herbst, zerschnitten zusammen mit Blättern.                                     

Ilse Jaehner    

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