Efeu schmückt sich im Winter mit schwarzen Beeren

Kletterpflanzen – Blüte erst nach vielen Jahren   
Mit seinem immergrünen Laub macht der Efeu besonders im Winter auf sich aufmerksam und bedeckt Wände und Fassaden. Außerdem bietet das Laub des Efeus vielen Singvögeln Schlafplätze in dieser kalten Jahreszeit, und auch seine blauen Beeren, die für Menschen giftig sind, werden von den Tieren gern gefressen.    
Die begrünten Wände bieten im Sommer Vögeln reichlich Nistmöglichkeiten und Nahrungsangebote, so dass Insektenplagen nicht zu befürchten sind.   
Etwas Geduld braucht es schon, bis der in den Garten gepflanzte Efeu Früchte trägt. Dieses Klettergewächs hat nämlich einen etwas anderen Rhythmus als viele andere Pflanzen: Es blüht zum ersten Mal ab einem Lebensalter von über zehn Jahren und dann auch erst im Spätherbst von Oktober an. Bienen sowie andere Fluginsekten fliegen zu dieser Zeit aber nicht mehr, so dass in der Regel Fliegen die Blüten bestäuben. Fehlen diese Insekten allerdings, kann Efeu trotzdem wunderschön blühen, es fehlen aber die Früchte, die im Frühjahr blauschwarz reifen.     
Auch für den Menschen hat diese Begrünung außer der optischen Verschönerung ihr Gutes; ein wintergrüner Bewuchs, wie vom Efeu, schafft sogar eine Energieersparnis von über 20 %.     
Trotzdem sind bei der Begrünung von Fassaden die Meinungen geteilt. Die Skeptiker befürchten eine Schädigung ihrer Bausubstanz durch die angeblich putzfressenden und fugensprengenden Haftwurzeln und ein Feuchtwerden der Wände durch die Beschattung des Pflanzenwuchses. Durch genaue Untersuchungen sind diese Vorurteile inzwischen aber widerlegt worden: Die Haftwurzeln des Efeus zerstören nicht den Putz, sie legen im Gegenteil durch den Pflanzenwuchs feuchtes Mauerwerk trocken.    
Efeu eignet sich aber nicht nur zur Fassadenbegrünung; als Schattenpflanze bedeckt er oft große Flächen auf dem Boden und berankt häufig Stämme. Oft hört man dann die Befürchtung, dass dies dem Wachstum des Baumes schadet. Das stimmt nicht; denn der Efeu benutzt zur Befestigung Haftwurzeln, die seiner Trägerpflanze kein Wasser und keine Nährstoffe entziehen; er ist also kein Schmarotzer. Daher schadet er dem Wachstum der Bäume nicht. Der Grund, dass Efeu, der normalerweise am Boden rankt, Bäume hochwächst, liegt darin, dass er zum Licht strebt, weil er nur hier blühen und fruchten kann. Sowie sich ihm die Möglichkeit bietet, über einen Baum an bessere Lichtverhältnisse heranzukommen, benutzt er ihn als Stütze und klettert dem Licht entgegen. Zunehmend gerne wird Efeu auch für das mobile Grün eingesetzt und dort als idealer wintergrüner Bodendecker oder mit einem Klettergerüst als Wind- und Sichtschutz verwendet.     
Für Fassaden ist Efeu ideal zur Begrünung der Nordwände von Häusern. Er sollte aber nicht zu dicht an Wände gepflanzt werden; ein Abstand von einem halben Meter ist richtig, um an genügend Feuchtigkeit zu kommen. Leider stellt man nach dem Pflanzen fest, dass der Efeu zuerst am Boden wächst und teilweise an den Wänden nicht haften will. Dies ist kein Grund zur Beunruhigung; es kann aber mitunter ein paar Jahre dauern, bis der Efeu die Wand hochklettert, er haftet durchaus auch auf glattem Material wie Klinkern. Eine kleine Hilfe kann man geben, indem man die Triebspitzen vorsichtig an die Wand heftet. Hat der Efeu dann erst einmal an der Wand Fuß gefasst, begrünt er mit einer Wachstumsleistung von bis zu zwei Metern im Jahr rasch Wände und Fassaden ganz ohne Unterstützung von Rankhilfen.                               

Peter Busch     

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