Giftige Pflanzen – Gefahr für unsere Haustiere

Wir lieben nicht nur unsere Pflanzen im und ums Haus. Viele haben auch Haustiere, die ihnen ans Herz gewachsen sind. Egal, ob Hunde, Katzen, Hamster, Kaninchen, Vögel bis hin zu exotischen wie Leguanen, Vogelspinnen, Schlangen etc. Da ist mancher Kleingärtner schon ziemlich erstaunt, was für gängige Gewächse da schädlich sein können. Natürlich wissen Sie: nicht alles ist gleich tödlich, aber es macht Sinn, mindestens grob eine Ahnung zu haben. Es reicht ja schon, wenn unsere Katze Krämpfe, Durchfall oder sonst so etwas bekommt. Beispielhaft zähle ich also einmal solche giftigen Pflanzen aus unserem Umfeld auf. Mit Sicherheit sind Ihnen einige bekannt, ohne das Wissen um deren Gefährlichkeit. Gerade verspielte junge Katzen sind in verstärkter Gefahr – vor allem, wenn es sich noch um klassische Stubentiger handelt, die praktisch nicht oder nur selten nach draußen kommen. Katzen besitzen eine grundsätzliche Neugier und ratz-fatz wird halt mal rumgeknabbert. Ähnlich sehe ich das auch bei Hundewelpen und vielen anderen Haustieren. Gerade bei jungen, unerfahrenen Tieren ist die Langeweile, der Spieltrieb, das Erkunden einer neuen Umgebung oft die Antriebsfeder. Auch wird schon mal aus Unkenntnis oder durch Verkettung unglücklicher Umstände was Ungesundes in die Box/den Käfig gegeben – gerade bei Nagern, wie Hamstern oder Kaninchen – wenn selbst Grünzeug gesammelt wird. Auch im Heu können sich schädliche Pflanzen befinden, die ihre Giftigkeitbeim Austrocknen nicht eingebüßt haben. Herbstzeitlose und Jakobskreuzkraut fallen mir da ein. Aus diversen Quellen habe ich Informationen zusammengetragen:     
Amaryllis – Ritterstern mit korrektem Namen – ist eine bekannte, winterblühende Zimmerpflanze, aber halt richtig giftig, auch für uns Menschen. Azaleen und Rhododendren sind ebenfalls gefährlich. Des Weiteren sind Calla, Kalanchoe und Efeutute nicht zu unterschätzen. Uns allen ist auch der Weihnachtsstern kein Unbekannter. Abermillionen stehen jedes Jahr im Winter in unseren Zimmern. Obwohl die Handelsware nur eine sehr geringe Konzentration von schädigenden Inhaltsstoffen aufweist, kann sie für Haustiere eine Gefahr darstellen. Hat die Katze davon gefressen, ist ein Besuch beim Tierarzt oft unumgänglich. Bogenhanf, auch als Sansevieria bezeichnet, ist giftig für Hunde, Katzen, Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster.      Die weit verbreiteten Gummibäume können eine gewisse Vogelgiftigkeit haben. Auch Begonien sind nicht ohne. Sie weisen schädigende Eigenschaften für Pferde, Hunde, Katzen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen und andere Kleinsäuger sowie für Vögel auf. Die Dieffenbachie kann für unsere Haustiere gefährlich, sogar tödlich sein. Sie wirkt giftig auf Hunde, Katzen, Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster, aber auch auf Vögel. Klivien gehören zur Familie der Amaryllisgewächse. Sie ist mit dem Ritterstern verwandt. Was die Klivie, auch Riemenblatt genannt, ebenfalls für Hunde und Katzen giftig macht – in allen Pflanzenteilen. Tulpen, Narzissen, grüne Pflanzenteile der Chilipflanze besitzen ein Vergiftungspotential. Genauso wie der häufig vorkommende Efeu. Buschwindröschen gelten als giftig für Pferde, Hunde und Katzen sowie für Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster. Besenginster ist giftig für Hunde, Katzen und Kaninchen. Buchsbaum ist für Pferde, Hunde, Katzen sowie für Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster sowie für Vögel gefährlich. In allen Pflanzenteilen kann Thuja, auch als Lebensbaum bekannt, Tieren das Leben gefährden. Nicht minder ernst ist es, wenn von Eiben gefressen wird. Sie sind sicherlich vielen als robuste Heckenpflanzen bekannt. Ich kenne Fälle da wurde ihr Heckenschnitt auf Viehweiden entsorgt. Eine ganz schlechte Idee. Alle Nieswurzarten, also unsere bekannten Christrosen, gefährden Pferde, Rinder, Hunde, Katzen, Hasen, Kaninchen sowie Meerschweinchen, Hamster, aber auch Vögel.       
Was mir unbekannt war, ist die wohl heftige Giftigkeit von Knoblauch und Speisezwiebel. Nach dem mir zugänglichen Fachartikel sind bereits kleinste Mengen tödlich für Hunde und Katzen. Sogar die beliebten und sehr verbreiteten Orchideen können Unannehmlichkeiten verursachen.      

Wie ist im Ernstfall bei einer ­Vergiftung zu handeln?      
Für mich ist der wichtigste Schritt: sofort zum Tierarzt. Das Gift kann schnell wirken und unseren Vierbeiner in Lebensgefahr bringen. Wir als Besitzer sind da Laien und wissen kaum, um was es sich handelt. Allerdings können wir versuchen, uns zu besinnen, wo unser tierischer Mitbewohner vor kurzem ­geknabbert hat, wo er war etc.     

Wie erkennt man eine Vergiftung?    
Klassische Reaktionen sind übermäßiger Speichelfluss, Zittern, Wanken, Durchfall, Erbrechen, Teilnahmslosigkeit, ungewöhnliche Aufgeregtheit, Krämpfe, Atemnot, veränderte Augen. Falls so was eintritt, gibt es kein Halten mehr und schon gar keine Versuche, mit irgendwelchen Hausmitteln einzugreifen. Wir wissen letztendlich nichts zur Ursache, dem Gift, der Wirkung. Allenfalls können wir etwas vermuten.   
Versuchen Sie das Tier zu beruhigen, nehmen Sie eine Probe von Erbrochenem oder der verdächtigen Pflanze. All das kann helfen, möglichst schnell und sicher eine wirkungsvolle Behandlung einzuleiten. Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege freigehalten werden. Manchmal habe ich erwähnt, dass Pflanzen in allen Teilen giftig sind. Bei anderen halt nicht. Grundsätzlich rate ich von solchen Spezifizierungen ab. Falls ein Gewächs in irgendeiner Weise giftig ist, gilt es für mich als gefährlich. Ob die schädigenden Inhaltsstoffe nun mehr in Blüten, Samen, Früchten, Blättern oder Knollen sitzen, Tieren – egal welchen – ist diese Unterscheidung meist unbekannt. Da wird rumgeknabbert und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Trotzdem bitte ich Sie die ganze Angelegenheit mit gesundem Menschenverstand anzugehen. Auch wenn der aktuell eher zunehmender Hysterie anheimfällt.    

Hans Willi Konrad    

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