Abgefallene ­ Blätter – zu schade zum Wegwerfen

Herbstlaub – Mulchen und Kompostieren   
Jetzt im Herbst, wenn die Tage zunehmend kürzer werden, werfen die sommergrünen Bäume und Sträucher ihre Blätter ab, um sich über Winter vor Frost und Austrocknung zu schützen. Für viele Gartenbesitzer stellt sich da das Problem: wohin mit den Mengen an Laub? Der schlechteste Ausweg ist dann der Mülleimer mit anschließender Verbrennung, Lagerung oder im besten Falle Kompostierung durch das Müllwerk. In jedem Garten ist es nämlich unproblematisch möglich, das eigene Laub sinnvoll zu verwerten.    
Die meisten Flächen im Gemüsegarten sind jetzt abgeerntet und liegen offen, falls nicht noch rechtzeitig eine Gründüngung eingesät wurde. Wo dies nicht mehr möglich war, lohnt es sich, ähnlich wie in der Natur, den offenen Boden abzudecken; Laub vom Harken der Wege und des Rasens steht meistens genügend zur Verfügung. Sich schnell zersetzendes Laub, wie von Ahorn, Kastanie oder Esche, vermischt man mit trockenem Laub von Eiche oder Buche, damit es nicht zu Fäulnisprozessen kommt. Alle frei liegenden Beete erhalten eine Abdeckung von etwa zehn Zentimetern. Neben Laub sind auch alter, strohiger Mist, Ernterückstände, Stroh oder Heckenschnitt als Mulchmaterial geeignet. Ist die Abdeckschicht sehr trocken, wird sie angefeuchtet, damit sie nicht wegweht. Zur Frühjahrsbestellung harkt man diese Schicht dann ab und gibt sie zum Kompost.    
Frosthartes Gemüse, wie Grün- und Rosenkohl, Schwarzwurzeln, Pastinaken und Mangold, erhält ebenfalls eine Mulchschicht. Der Mangold wird von allen Seiten mit Laub eingepackt, so dass nur noch das Herzblatt herausschaut. Lediglich Beete, die eine Wintereinsaat von Spinat erhalten haben, dürfen nicht bedeckt werden, da die Pflanzen sonst eingehen. Beete, auf denen Gründüngung steht, bedürfen keiner zusätzlichen Abdeckung; die Pflanzen frieren über Winter zurück und bedecken den Boden. Nur blühende Gründüngungspflanzen senst man vor den ersten Frösten ab, damit sie sich nicht aussamen; mit dem Schnitt bedeckt man die Beete.    
Um im Frühling ein warmes Frühbeet anzulegen, wird trockenes Laub gesammelt und im verschlossenen Frühbeetkasten gelagert. Bei der Anlage des Warmbeetes werden die trockenen Blätter dann gut durchfeuchtet; die einsetzende Rotte sorgt für Wärme.     
Das sich langsam zersetzende Laub der Eiche ist im angerotteten Zustand besonders gut zum Mulchen unter Rhododendren geeignet; eine Abdeckung mit Reisig verhindert das Wegwehen.    
Frostempfindliche Pflanzen, wie der Schmetterlingsstrauch (Buddleia) und das Pampasgras, erhalten als Abdeckung einen Kranz aus Laub. Kommt es im Januar/Februar zu stärkeren Kahlfrösten, kann diese Schicht noch einmal verstärkt werden.      
Stehen im Garten nach der Abdeckung der Beete und Pflanzen weitere Mengen an Laub zur Verfügung, lohnt sich die Anlage eines Laubkompostes: zwischen 20 cm dicke, angefeuchtete Laubschichten werden Kompost­erde und alter Mist gestreut. Bis zum Frühling ist dieser Haufen stark zusammengefallen und wird umgesetzt. Nach einigen weiteren Monaten entsteht dann dunkler, humusreicher Kompost.                       

Peter Busch

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