Das ganze Jahr Feldsalat?

Das ist die Frage   

Winter ist Feldsalatzeit. Wie der schmeckt! Feldsalat hat ein besonderes Blatt, bissfest, aromatisch, würzig mit vergleichsweise fester Struktur, richtig herzhaft und schon allein vom Gefühl her ein ausgesprochen gesunder Genuss. Das Gefühl täuscht nicht. Feldsalat hat mehr Vitamine und Mineralstoffe als beispielsweise Kopfsalat und bringt das Verdauungssystem in Schwung.    

Inzwischen ist Feldsalat kein reines Wintergemüse mehr, sondern ist fast das ganze Jahr zu haben. Das interessiert auch Gartenbesitzer, obwohl die traditionelle Winterkultur immer noch Vorrang hat. Im Januar und Februar erntet man Feldsalat, der im vorhergehenden Herbst im August/September/Oktober gesät wurde, meist ins Freiland, oft ins Frühbeet, mitunter ins Kleingewächshaus. Etwas geschützter Stand erleichtert Feldsalat das Wachsen und Gedeihen.   

Mit Ganzjahresorten ist Feldsalatanbau mit Saat von Januar bis Dezember möglich, ob sinnvoll für Gartenbesitzer bleibt die ­Frage. Februarsaat im Gewächshaus oder Frühbeet ist in gewissen Grenzen sinnvoll, vor allem dort angebracht, wo Winter vergleichsweise mild sind. Obwohl die für solche Saaten geeigneten Ganzjahressorten eine gewisse Robustheit besitzen, gilt immer noch der Grundsatz, dass die Umweltverhältnisse wenigstens minimal ausreichen müssen, dass Pflanzen wachsen und nicht stillstehen. Feldsalat geht bei ungünstiger Witterung zwar nicht ein, nimmt aber auch nicht zu. Das soll er aber und in möglichst acht Wochen erntefähig sein. Das gilt noch mehr für Saaten im Freiland. Keimung und Weiterentwicklung von Feldsalat bedingen mindestens eine Bodentemperatur von 5 Grad und eine Lufttemperatur von 10 Grad. Davon hängt ab, wann Saaten im Februar und März sinnvoll sind, wo und bis wann Feldsalat als Vorkultur von zum Beispiel Tomaten, Gurken und anderen wärmeliebenden Gemüsearten nützlich ist. Im Juni braucht man Feldsalat wirklich nicht, denn dann ist der Garten überreich bestückt mit verschiedensten Gemüsearten.    

Feldsalat ist anspruchsvoll und braucht besonders gut vorbereiteten Boden mit genügend Humus und Nährstoffen. Entsprechend ist vorzubereiten. Saatgutbedarf etwa 1–2 g/m² bei 12–15 cm Reihenabstand. Nicht zu dicht säen, weil sonst die Pflanzen zu hoch und flattrig werden. Sie wollen sich bei genügend Raum breit machen können. Das Beet unbedingt bis zum Keimen gut feucht halten und auch weiter für ausreichend Wasser sorgen.   

Ilse Jaehner

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