Gemüse aus dem ­winterlichen Garten

Geht doch!  

Jedes Mittel ist recht, auch im Winter frisches Gemüse aus dem Garten ernten zu können. Das Frühbeet wurde rechtzeitig dafür hergerichtet mit Aussaaten im September. Feldsalat, Spinat, Schnittsalat entwickelten sich gut und sind jetzt erntereif. Erst kurz vor Beginn der eigentlichen Frostperiode legt man Fenster auf, gibt jedoch bei frostfreier Witterung so viel Luft wie möglich. Schnittsalat wird zügig verbraucht, Spinat und Feldsalat nach und nach bis in den Winter hinein und darüber hinaus.   

Das Frühbeet eignet sich ferner gut, höher werdende Gemüsearten zu schützen, die, an sich frosthart, doch besser etwas geschützt untergebracht werden, damit sie leichter erreichbar sind als vom hartgefrorenen Beet. Das gilt unter anderem für Porree und Grünkohl. Man erntet beizeiten alles und friert das, was nicht sogleich gebraucht wird, ein. Aber die Zeiten änderten sich. Gefriergeräte brauchen Strom und nicht zu knapp. Warum nicht ein bisschen kleiner, ein bisschen bescheidener und moderate Winterkälte im Frühbeet für Haltbarkeit sorgen lassen? Grünkohl und Porree mit Wurzeln ernten und einschlagen. Rettich, Möhren, Rote Bete, Sellerie und ähnliche sind in einer Erdgrube gut aufgehoben.   

Mit Folientunneln kann man manche Gemüseart auf Freilandbeeten vor den ersten Frösten oder insgesamt ungünstiger Witterung schützen, unter anderem Chinakohl, Pak Choi, Fleischkraut, Blattstielgemüse als höher werdende Arten, ferner Rote Bete, Rettiche, Sellerie. Auch hier gilt: bei frostfreier Witterung reichlich lüften, nur bei Frostgefahr den Tunnel ganz schließen. Dabei muss man sich im Klaren sein, dass Folien wohl vor Nässe schützen, jedoch nicht entscheidend vor Kälte. Die gängigen Folien lassen Wärme aus dem Erdboden nahezu ungehindert an die Luft durch und umgekehrt die Kälte zum Erdreich. Die Temperaturunterschiede in einem Tunnel und dem freien Raum sind gering. Man muss deswegen im Fall des Falles ein Übriges tun und direkt auf die Gemüsepflanzen zusätzlich Schutz geben, etwa in Form von Zeitungspapier oder Mulchpapier. Tagsüber wäre der Schutz zu entfernen.   

Niedrige Gemüsearten wie Spinat und Feldsalat brauchen nicht unbedingt einen Tunnel, sondern können flach abgedeckt werden. Vlies eignet sich dafür besser als Folie, weil sich bei leichtem Frost ein feiner Wasserfilm auf dem Vliesgewebe bildet und diese dünne, luftundurchlässige Eisschicht dafür sorgt, dass die aus dem Boden aufsteigende Wärme im Bereich der Pflanzen bleibt und nicht in die Luft abstrahlt. 

Fazit: Frostschutz im Dezember mit Frühbeet ideal, Folientunnel ­nützlich, Vlies gut.                                                                                   

Ilse Jaehner

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