Was geschieht, wenn Pflanzen erfrieren?

Eine Pflanze erfriert tatsächlich, sofern Kälte direkt das Absterben verursacht. Im Verlauf des Erfrierens kristallisiert das Wasser in den Zellen des Pflanzengewebes und zerreißt sie, weil sich bekanntlich gefrierendes Wasser ausdehnt. Unter anderem wird die Trennung von Blattgrün, also dem Chlorophyll, und dem säuerlichen Zellsaft aufgehoben. Daraufhin ändert sich der Blattgrünfarbstoff. Er wird braun. Dies ist ein sicheres Zeichen, dass nichts mehr zur retten ist.    

Im Gegensatz zum Erfrieren kann Gefrieren rückgängig gemacht werden. Beim Gefrieren wird nicht das Wasser in den Zellen zu Eis, sondern Wasser aus dem Protoplasma wird den Zellen entzogen und gefriert in den Zellzwischenräumen. Der Zellinhalt selbst gefriert nicht, weil er Salze enthält. Tauen die Eisklümpchen bei über Null Grad zwischen den Zellen langsam auf, können sich die Zellen das Wasser wieder einverleiben. Schmelzen sie jedoch schnell und die Zellen kommen dem nicht ebenso nach, verduns­tet das Wasser durch die Spaltöffnungen der Blätter und geht der Pflanze verloren. Kann sie nicht schnell nachsorgen, weil das Wasser im Boden gefroren ist, verdurstet sie. Es kommt zur Frosttrocknis, dem schon manch wertvolles, an sich frosthartes immergrünes Gehölz zum Opfer fiel.   

Ilse Jaehner  

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