Gesundheitsfördernde Wintergewürze

­­Die positive Wirkung des leicht pfeffrig schmeckenden Ingwers auf die Gesundheit ist bekannt. Er kann Erkältungsbeschwerden und Halsschmerzen lindern und Schnupfen bekämpfen, ebenso auch die Verdauung anregen. Man sagt ihm eine euphorisierende Wirkung nach. Außerdem kann er als Mittel gegen Übelkeit in der Schwangerschaft eingesetzt werden.   

Die Nelken stammen ursprünglich aus Indonesien. In ihnen wirkt das typisch geschmacksgebende ätherische Öl Eugenol, das für seine antiseptische und schmerzstillende Wirkung bekannt ist. Manche haben sich bei Zahnschmerzen vorübergehend mit dem Kauen einer Nelke geholfen. Mit Nelken gespickte Zitronen und Orangen verströmen im Winter frischen Duft. Das Gewürz darf auch im Spekulatius- und Lebkuchenteig nicht fehlen. Gegen Kopfschmerzen hilft, wenn man drei Nelken in Rotbuschtee aufkocht und den Tee trinkt.   

Echte Vanille wird aus einer Orchidee gewonnen, die aus Mittelamerika stammt. Vanille beeinflusst den Serotoninspiegel des Menschen und sorgt so für gute Laune. Viele Speisen würzt Vanille, sie gilt allerdings auch als Appetitzügler. Bei Heißhunger auf Süßes kann es reichen, mit einer Messerspitze Vanille die Lust auf Süßes zu stillen. Als Weihnachtsgewürz wird Vanille fast für alle Rezepte gebraucht.   

Die Muskatnuss ist eigentlich ein Samenkern und kommt aus Indonesien. Ihre Würzkraft entfaltet sie das ganze Jahr über, z.B. für Pürree, in Suppe und Gemüse. Auch als Plätzchengewürz wird sie oft gebraucht. Schon Hildegard von Bingen riet zum Einsatz von Muskat gegen Stress. Bei übermäßigem Genuss kann das Rauschmittel Myristicin in der Muskatnuss Schwindel und Halluzinationen verursachen.   

Zimt kam wegen seines Inhaltsstoffes Cumarin etwas in Verruf. Im Tierversuch wirkt dieser Stoff in zu hohen Mengen krebserregend. Um Leberschäden zu vermeiden, wird von zu großem Zimtverzehr abgeraten. Zu Weihnachtsplätzchen und zum Glühwein ist Zimt fast unentbehrlich.   

Der Anis gedeiht auch in unseren Regionen. Er hat beruhigende Wirkung. Er hat feine Würzkraft und wirkt schlaffördemd. Sternanis kommt aus China und erfreut sich wegen seiner Form großer Beliebtheit. Im Geschmack unterscheidet er sich nicht wesentlich von heimischem Anis. Dieser dient zum Würzen von Plätzchen, Brot und Bratäpfeln. Auch Anistee wird von vielen sehr geschätzt.   

Piment ist weniger bekannt. Er ist die Frucht des Nelkenpfefferbaumes und wurde schon von den Azteken zum Würzen von Speisen und als Heilmittel gebraucht. In der Küche findet das Gewürz mit seiner milden Schärfe Einsatz besonders bei Wildgerichten und Weihnachtsgebäck. Bei streßbedingter Nervösität, Gereiztheit und Unruhe soll es entspannend und ausgleichend wirken. Äußerlich angewendet dient es als schmerzlinderndes Mittel bei Rheuma und Muskelschmerzen. Dafür werden Samen zerstoßen, dann gekocht und in ein sauberes Mulltuch gegeben, das auf die schmerzende Stelle gelegt wird.   

Pfeffer – ein Alltagsgewürz, das man nur vermisst, wenn es fehlt! Er hilft mit seiner Würzkraft, Salz zu sparen und gibt sehr vielen Gerichten den guten Geschmack, nicht nur den Pfefferkuchen und anderen Weihnachtsgebäcken wie den Lebkuchen aller Art.   

Gertrud Knobloch  

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