Erste Sämereien keimen im Warmen

Vorzucht – Gemüse, Kräuter, Blumen   

Im Haus können jetzt schon Kräuter, Blumen und Gemüse vorgezogen werden, die später im Freien einen Platz bekommen. Besonders wohl fühlen sich zuerst im Haus Pflanzen aus südlichen Breiten wie Tomate, Paprika, Aubergine und Melone. Diese Gemüse- und Obstarten keimen frühestens ab einer Bodentemperatur von 15–18 Grad ­Celsius, optimal sind Temperaturen um 28–29 Grad Celsius. Neben dem wärmeliebenden Gemüse lohnt es sich auch für erste Ernten Frühkohlrabi, Salat und frühen Kohl auf der Fensterbank vorzuziehen, falls dies nicht in einem warmen Frühbeet erfolgt.  

Als Anzuchterde bietet sich Kompost an, der mit etwas Sand vermischt wird. Wer über keinen Kompost verfügt, dem bieten sich als Alternative zu reinen Torfprodukten Rindenkultursubstrate an. Die vorbereitete Anzuchterde bekommt rechtzeitig einen warmen Platz im Haus, um sich zu temperieren.  

Zum Vorziehen eignen sich flache Schalen und Kisten. Gemüse­arten, die mindestens einmal pikiert werden wollen, wie Paprika und Tomaten, sät man in Schalen aus. Auberginen und Melonen, aber auch Kürbisse und Zucchini vertragen kein Pikieren und ­werden direkt in kleine Töpfe gesät.   

Um die Übersicht zu behalten, wird zuerst ein Pflanzplan erstellt, wann welches Gemüse und welche Blumen oder Kräuter auszusäen sind. Bereits im Februar sät man Auberginen, Melonen und Paprika aus; bis Mitte März ist Zeit für Tomaten und Blumen, wie z.B. Aster, Levkoje, Löwenmaul, Tagetes, Wucherblume und Zinnie. Ab Mitte bis Ende März kommen dann Frühkohlrabi, frühe Kohlsorten, Salat, Sellerie, Porree und Kräuter zur Aussaat, wie z.B. Petersilie, Schnittlauch, Majoran, Bohnenkraut und Basilikum. Anfang bis Mitte April legt man Kerne von Kürbis und Zucchini in kleine Töpfe. Erhalten die Pflanzen später einen Standort unter Glas oder Folie, verfrüht sich der Aussaattermin um gut zwei bis drei Wochen.   

Die Sämereien werden entweder dünn in Schalen ausgebracht oder zu zweit in Töpfchen gesteckt; die stärkere Pflanze wird belassen. Als Faustregel wollen Samen mit doppelt so viel Erde bedeckt werden, wie sie im Durchmesser groß sind. Eine Ausnahme bilden Lichtkeimer, wie Kamille, Salat und Möhre. Sie werden nur leicht angeklopft. Dunkelkeimer wie den Kürbis deckt man gut mit Erde ab.   

Nach dem Aussäen wird der Boden leicht angegossen, und die Schalen und Töpfe erhalten einen warmen Standort; Licht ist zum Keimen nicht so wichtig. Die Keimdauer ist unterschiedlich lang und stark von der Wärme abhängig; es ist darauf zu achten, dass das Substrat nie austrocknet. Salat, Kohl, Levkojen und Wucherblumen keimen bereits nach vier bis fünf Tagen, Tomaten und Auberginen nach einer Woche. Paprika und Petersilie benötigen 14 Tage bis zu drei Wochen zum Auflaufen.   

Zeigen sich die Keimlinge, stellt man die Töpfe und Schalen sofort an einen hellen und sonnigen Platz bei Temperaturen zwischen 15 bis 20 Grad Celsius. An einem schattigen Standort bekommen die Pflänzchen schnell „lange Hälse“ und fallen um. Tomaten und Paprika pikiert man, sobald sich das dritte Blattpaar zeigt.  

Ist das Vorziehen von Pflanzen im Hause auch mit etwas Mühe verbunden, so wird man doch mit zahlreichen Jungpflanzen belohnt, die es in der Sortenvielfalt, die das Saatgut bietet, nicht zu kaufen gibt.   

Foto und Text: Peter Busch

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