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Schon allein der botanische Name ist etwas besonderes, denn er enthält alle Vokale, wenn auch nicht ganz in der optimalen Reihenfolge. Es sei mir hier ein kleiner Exkurs in die deutsche Sprache erlaubt, denn es gibt auch im Deutschen nicht viele Wörter, die diese Besonderheit aufweisen. Um ein Beispiel zu nennen: Magermilchjoghurt. Doch zurück zu Gattung Aeonium. Sie umfasst etwa 40 Arten, von denen ein Großteil nur auf den Kanarischen Inseln vorkommen. Die Botaniker sprechen in diesem Zusammenhang von Endemiten.
Die Gattung ist recht vielgestaltig und beinhaltet einige sehenswerte Pflanzen mit zuweilen sehr ungewöhnlichen Wuchsformen. Die Art, mit der ich mich hier beschäftigen will, heißt Aeonium arboreum, und weist, wie der Artname vermuten lässt, einen baumähnlichen Habitus auf. Doch wir haben es hier mit einer sukkulenten Pflanze zu tun, die gelegentlich auch als Rosetten-Dickblatt angesprochen wird. Es existieren zahlreiche Formen mit farblich abweichenden Blättern, so dass diese Pflanze auch schnell zu einem Sammelobjekt werden kann. Das Besondere sind die großen abgeflachten Rosetten, die Durchmesser bis 25 cm erreichen können und an den Triebspitzen stehen. Diese Rosetten entstehen durch die eng aneinander gepressten Blätter und haben eine gleichmäßige geometrische Form. Die Rosetten werden im Moment der Blütenbildung aufgelöst und wachsen dann zu kegeligen bis eiförmigen Blütenständen aus. Die Blütenstände können Längen bis 25 cm erreichen, an denen dicht gedrängt die gelben Blüten sitzen. Die Blütezeit kann sich bis weit in den Februar hinein ausdehnen, gelegentlich kommen die Pflanzen aber auch schon im Dezember zur Blüte. Dies kommt dadurch zustande, dass nicht alle Blütenstände zur gleichen Zeit geschoben werden, wobei sich die Blütezeit auf einen längeren Zeitraum ausdehnen kann. Dies kommt uns gelegen, denn zu diesem Zeitpunkt warten nur wenige Pflanzen mit Blüten auf.
Die Vermehrung dieser sukkulenten Pflanze ist einfach, denn wie bei vielen anderen Sukkulenten gelingt die vegetative Vermehrung leicht aus Triebteilen. Und zuweilen hilft die Pflanze auch selbst nach, denn die Triebe brechen relativ leicht.
Doch auch Saatgut ist im Handel erhältlich und eine weitere Methode, zu einer Pflanze zu kommen. In der Mittelmeerregion tritt diese Aeonium-Art vereinzelt auch schon spontan auf, ein weiterer Hinweis auf eine einfache Vermehrung. Schädlinge haben sich bei eigenen Pflanzen bisher nicht eingestellt, auch das ist positiv zu bewerten. Als sukkulente Pflanze sollten die Wassergaben vorsichtig erfolgen und das Substrat mit den entsprechenden Zuschlagstoffen – Sand oder Perlite – durchlässiger gemacht werden.
Foto und Text: Thomas Bay