Der Nutzgarten im Februar

Zuerst Obst pflanzen und pflegen   

Sofern der Boden frostfrei ist, geht’s ans Pflanzen von Obstgehölzen aller Art, nur nicht von Wein und Kiwi, die erst im April oder Mai gesetzt werden. Mit Ausnahme von Beerenobstbüschen brauchen alle neu gesetzten Obstgehölze stützende Pfähle. Vor oder gleich nach der Pflanzung erfolgt unbedingt sachgemäßer Rückschnitt der Triebe. Ganz wichtig ist, dass die Neulinge gründlich angegossen werden und während der Trieb- und Blütezeit nicht unter Wassermangel leiden. Dazu trägt Mulchen mit organischem Material im Wurzelbereich bei.  

Ebenso wichtig sind notwendige Schnittmaßnahmen, denn dies sollte bis Ende Februar erledigt sein. Häufig ist in dieser Hinsicht noch eine ganze Menge zu tun. Vor allem viele Johannis- und Stachelbeersträucher haben Auslichtungs- oder Verjüngungsschnitt oft dringend nötig. Ebenso wichtig ist es, die Kronen von Obstbäumen mit Entfernen überflüssiger Äste oder Zweige licht zu halten und, wenn nötig, zu verjüngen.   

Wer Gemüsepflanzen selbst zieht, richtet alles dafür. Das Kleingewächshaus muss top sein, alle Hilfsmittel zu Saat und Anzucht griffbereit: Saatschalen, Pikierkisten, Töpfe der gängigen Größen, Anzuchtsubstrat, Torf und Sand, Folien und Vliese. Das Haus muss auch in frostigen Nächten sicher warm genug bleiben. Außerordentlich nützlich bei der Jungpflanzenanzucht ist ein kleines Vermehrungsbeet mit durchsichtiger Abdeckhaube und thermostatisch gesteuerter Heizung. Ist alles bereit, kann bei milder Witterung im Haus gesät werden, zuerst Kohlarten, Sellerie, Paprika, Kopfsalat, Tomaten.    

Auch das Frühbeet muss für erste Kulturen fit gemacht werden. Damit sich die Erde darin ausreichend erwärmt, werden Fenster aufgelegt. Frühe Saaten oder Pflanzungen dort schon im Februar setzen Wärmespender in Form von Mist- oder Laubpackungen voraus. Ab März genügt meist die Kraft der Sonne, um es ausreichend zu erwärmen. Zuerst sät man Stielmus, Spinat, Schnittsalat, Kresse, Radieschen. Mit Gemüsesaaten im Freiland hält man sich zurück. Nur in klimatisch besonders günstigen Lagen kann man eventuell säen oder sogar pflanzen, immer mit Schutz von Folie oder Vlies.    

Selbst wenn es schon einigermaßen milde ist, wird es noch lange dauern, ehe der erste Salat, die erste Kresse geerntet werden kann. Zu verzichten braucht man deswegen doch nicht, denn da ist ja noch die Fensterbank, wo Kresse, Senf, Löffelkraut, Keimsprosse der verschiedensten Art sprießen. Im Keller treibt man Chicorée- und Zichorienwurzeln, während Feldsalat im Freiland mithilft, dass gesundes Grün auf den Tisch kommt.   

Ilse Jaehner    

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