Flamingoblumen – von ihrer schönsten Seite

Sie liebt es hell und warm, ohne pralle Sonne   

Mit ihren rot oder weiß glänzenden, blütenähnlichen Hochblättern ist dieses Aronstabgewächs aus den Wohnzimmern nicht wegzudenken. Am häufigsten angeboten werden die Anthurium-Scherzerianum Hybriden mit länglichen und die A.-Andreanum-Hybriden mit eher herzförmigen Blättern. Letztere blühen das ganze Jahr über, wogegen die anderen Hybriden meist nur vom Winter bis zum Frühjahr nach einer Ruhezeit ihre Scheinblüten zeigen.   

Weniger bekannt sind die Blattanthurien, A. crystallinum und A. veitchii, die durch ihre auffällig geaderten oder meterlangen Blätter gefallen. Eine Kultur dieser ausgefallenen Anthurien-Arten kann aber nur für das geschlossene, geheizte Blumenfenster empfohlen werden.  

Die auch Flamingoblume genannte Pflanze stammt aus den tropischen Regenwäldern Südamerikas. Ihrer Heimat entsprechend wünscht sie einen ganzjährig hellen und warmen Stand ohne direkte Besonnung. Zu bedenken ist, dass auch der Ballen über Winter mindestens eine Temperatur von 18 °C benötigt. Für eine Blütenbildung ist es wichtig, dass die Flamingoblume ganzjährig wärmer als 20 °C steht. Eingefügte sechs­wöchige Ruhephasen bei etwa 15 °C führen zu einer reichen Blütenbildung. Einem Stand auf der kalten, steinigen Fensterbank folgt schnell ein Vergilben der Blätter. Sprüht man die Blätter mit Wasser, was besonders während der Wachstumszeit von März bis August sinnvoll ist, so eignet sich dazu der Morgen, damit die Blätter bis zum Abend abtrocknen. Die Blüten werden nicht besprüht, da sie sonst Flecken ausbilden. Zeigen sich auf den Blättern rundliche helle bis graugrüne, begrenzte Verwölbungen, die als Blattpocken bezeichnet werden, ist dies meist die Folge zu tiefer Temperaturen oder von zu häufigem Überbrausen.    

Im Winter wird weniger gegossen, wobei der Ballen aber nie austrocknen darf. Es ist nur voll enthärtetes Wasser (pH 4–4,5) zu verwenden; während der Wachstumszeit wird vierzehn­tägig kalk- und salzfreier Volldünger zugefügt. Ältere Exemplare kann man im Frühjahr gut durch Teilung der Wurzelstöcke vermehren.    

Rollen sich die Blätter ein, weist dies auf zu geringe Luftfeuchtigkeit oder einen zu hellen, sonnigen Standort hin. Ebenfalls bei zu trockener Luft kommt es an den Flamingoblumen schnell zu Spinnmilben und Thripsen. Gegen die Spinnmilben hilft oft schon ein einfaches Hausmittel. Die Pflanze wird gut gewässert und in einem großen, klaren Kunststoffbeutel, z. B. einer Gefriertüte, luftdicht für eine Woche verschlossen. Dies schafft ein extrem feuchtes Kleinklima, das die Spinnmilben überhaupt nicht vertragen, die Flamingoblume aber sehr wohl. Hilft diese einfache Methode nicht weiter, kann es auch daran liegen, dass andere Zimmerpflanzen einen Spinnmilbenbesatz aufweisen, der sich dann wieder auf die Flamingoblume ausbreitet. In diesem Fall oder bei einem Befall mit Thripsen hilft eine drei- bis vierfache Spritzung mit Seifenlösung im Abstand von fünf bis sieben Tagen weiter. Aufpassen sollte man, dass diese alkalischen Mittel nicht in den Topfballen fließen, der ein saures Milieu aufweist.                

Peter Busch   

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