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Düngung und Pflanzenschutz gehören zu den zwei elementarsten Gärtnerarbeiten der Pflanzenanbau überhaupt erst ermöglicht. Natürlich gehört noch vieles andere dazu, aber gerade diese beiden gartenbaulichen Bereiche sind besonders wichtig und mit sehr viel Wissen verbunden. Das betrifft vor allem den Pflanzenschutz, dessen Handhabung mit regelmäßigen Änderungen und neuen Vorschriften seitens der Behörden verbunden ist.
Ein Teil der aufgeführten Pflanzenschutzmittel-Gruppen ist frei verkäuflich. Andere stehen in verschlossenen, nicht frei zugänglichen Vitrinen und dürfen nur von geschulten Fachverkäufern an den Endverbraucher, nach einer Beratung, abgegeben werden. Pflanzenschutzmittel werden von verschieden Konzernen hergestellt und unter jeweils eigenen Produktnamen vermarktet. Entscheidend ist jedoch der eigentliche Wirkstoff in einem Präparat. So kommt es öfter vor, dass ein Pflanzenschutzmittel mit einem bestimmten Wirkstoff unterschiedliche Produktnamen führen kann, da es von unterschiedlichen Produzenten hergestellt wurde. Gelegentlich halten Firmen den Produktnamen bei, haben aber den Wirkstoff verändert. Der Grund dafür ist leicht erklärt. Jedes vertriebene Pflanzenschutzmittel durchläuft eine langwierige Testreihe, bevor es endlich seine Zulassung erhält und auf den Markt kommt. Bewährt es sich hier, wird auch bei einem Wirkstoffwechsel der Produktname beibehalten.
Dünger gibt es in zahlreichen Zusammensetzungen und Formen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen organischen, mineralischen und organisch/mineralischen Produkten.
Organische Dünger bestehen zumeist aus tierischen Stoffen, wie Knochen,- Blut,- oder Fischmehl. Am bekanntesten sind die Hornspäne, die in unterschiedlichen Graduierungen erhältlich sind. Alle beinhalten fast nur Stickstoff und Phosphor. Bevor sie wirken, werden sie im Boden mineralisiert und können dann als Ionen über die Wurzelhaare aufgenommen werden. Dadurch haben organische Dünger eine Langzeitwirkung.
Organische Düngemittel werden zum Beimischen in Erdsubstraten sowie zur direkten Anwendung im Gartenbereich (vorzugsweise Gemüsebau) eingesetzt.
Vorteile organischer Dünger
Nachteile organischer Düngung
Zeichnen sich durch eine große Bandbreite aus. Sie werden aus Mineralien zusammengestellt und häufig unter dem relativ unpassenden Begriff Kunstdünger geführt. Gegenüber organischen Düngern gibt es sie in vielfältigen Darreichungsformen. Ihr Wirkungsgrad ist einstufbar, wodurch eine zielgenaue Düngung möglich ist. Es gibt sie als Flüssigdünger, pellierte Dünger, Düngergranulate, Düngesalze, Pellets, Drops und Düngestäbchen.
Vorteile mineralischer Dünger
Nachteile mineralischer Düngung
Organisch/mineralische Dünger sind eine Kombination aus organischen und mineralischen Produkten, die gerne im Gartenbereich eingesetzt werden. Je nach Produkt können die Bestandteile prozentual sehr unterschiedlich ausfallen.
Vorteile organisch/mineralischer Dünger
Nachteile organisch/mineralischer Dünger
Langzeitdünger sind eine sinnvolle Ergänzung im Düngerbereich. Hierbei handelt es sich um pellierten Volldünger, der mit einer Kunstharzschicht ummantelt ist. Die Stärke der Ummantelung weist die Wirkungsdauer eines solchen Düngers aus die zwischen 3 und 6 Monaten anhalten kann. Die Freigabe der Nährstoffe an die Pflanzen erfolgt durch Wärme, Feuchtigkeit, Säuren, die von Wurzeln abgeschieden werden und zu einem gewissen Grad auch noch von Mikroorganismen. Langzeitdünger funktionieren nur, wenn sie im Boden eingearbeitet oder Pflanzsubstraten beigemischt werden. Ihre häufigste Anwendung finden sie beim Rasendünger und in Baumschulen in der Containerkultur.
Spezialdünger sind eine sinnvolle Ergänzung für bestimmte Pflanzengruppen, da sie den individuellen Ansprüchen einer Pflanze entsprechen. Mit Hilfe dieser Dünger kann z.B. Einzelnährstoffmangel sehr rasch ausgeglichen werde. Jeder Nährstoffmangel bei Pflanzen zeigt sehr arttypische Symptome auf.
Als Volldünger bezeichnet man einen Dünger der die Nährstoffe N-P-K-Ca in einer bestimmten Konzentration, die immer in Prozent der Gesamtmenge angegeben wird. Gute Volldünger beinhalten immer noch zusätzliche Mikronährstoffe (Spurenelemente) wie Eisen, Zink, Molybdän, Kupfer, Fluor, Jod, Chrom, Bor. Diese Stoffe lösen vielfältige Aufgaben für die Pflanzen, indem sie als Katalysator biologische und chemische Reaktion innerhalb einer Pflanze auslösen.
Das Minimumgesetz, bekannt geworden durch den Wissenschaftler Justus von Liebig (1803–1873), beschreibt, wie das Pflanzenwachstum durch Einzelnährstoff-Mangel eingeschränkt wird. Pflanzen benötigen viele verschiedene Nährstoffe, um gesund wachsen zu können. Mangelt es an nur einem dieser Elemente (Nährstoffen), wirkt sich das sofort wachstumshemmend auf die Pflanze aus, selbst dann, wenn alle anderen Nährstoffe im Überfluss vorhanden sind.
Als Modell des Gesetzes dient die „Minimum-Tonne“: Eine Tonne mit unterschiedlich langen Dauben lässt sich nur bis zur Höhe der kürzesten Daube füllen.
Genauso kann ein Organismus sich nur so weit entwickeln, wie es die knappste Ressource erlaubt.
Ihr Peter Hagen