Der Nutzgarten im März

Man muss warten können   

Wer im Garten Gemüse anbaut, muss warten können. Im März wird auf Beete erst gesät, wenn die Erde genügend abtrocknete und sich ausreichend erwärmte. Zunächst Melde, Spinat, Schnittsalat, Palerbsen, Dicke Bohnen, Schwarzwurzeln, Pastinaken, Stielmus, Mairüben, Möhren, Petersilie. Jede Saat bekommt Schutz mit Hilfe von Vlies, Schlitzfolie oder Folientunnel, denn die Witterung ist noch nicht zuverlässig günstig. Man steckt Steckzwiebeln, Schalotten, Knoblauch in warmen, lockeren Boden, pflanzt ausdauernde Küchenkräuter: Schnittlauch, Dost, Zitronenmelisse, Sauerampfer, Pimpinelle, Ysop, ausdauerndes Bohnenkraut, Liebstöckel. Für frühe Ernte von Rhabarber sorgt eine wärmende Mistpackung rund um eine Pflanze, plus über eine Kiste oder einen Korb gespannte Folie.  

Im Frühbeet sät man unabhängig von der Witterung: Kresse, Schnittsalat, Spinat, Stielmus, Radieschen, pflanzt Kopfsalat und Kohlrabi. Da die Sonne nicht immer ausreichend für die nötige Wärme im Beet sorgt, müssen die Fenster gut schließen, so dass traditionsgemäße Mist- oder Laubpackung genügt, das Beet ausreichend zu erwärmen. Andererseits kann es bei milder Witterung und voller Sonne im Beet tags­über schnell zu warm werden. Automatische Fensterheber nehmen es einem ab, ständig parat zu sein und sorgen mit Öffnen und Schließen der Fenster immer für optimale Temperatur. Im Kleingewächshaus steht Jungpflanzenanzucht von Paprika, Tomaten, Kohlarten, Porree, Salat, Sellerie und dergleichen an erster Stelle. Man treibt Dicke Bohnen und Kartoffeln vor. Das Gewächshaus muss nachts mindestens 6–8 Grad warm bleiben, also entsprechend isoliert werden. Tagsüber schafft ein Ventilator bewegte Luft und verhindert damit weitgehend das Aufkommen von Keimlingskrankheiten. Keimlinge müssen pikiert oder eingetopft werden, sowie sie sich gegenseitig berühren.  

Im Gegensatz zum Warten beim Gemüse eilt es mit der Pflanzung von Obstgehölzen, denn manche Obstarten treiben schon. Für Pfirsiche, Aprikosen, Mandeln ist jetzt Hauptpflanzzeit, demnächst folgen Wein und Kiwi. In milden Lagen blühen bereits Pfirsiche, so dass man wahre und falsche Fruchttriebe erkennen kann. Man entfernt falsche Fruchttriebe, die nur Blütenknospen haben, aber zu wenig Blätter, um Früchte zu ernähren. Man muss sich um vorhandene Wein- und Kiwispaliere kümmern und sie mit sachgemäßem Rückschnitt bändigen. Lässt sich anhand von Blütenknospen erkennen, dass an bestimmten Bäumen oder Sträuchern viele Früchte entstehen, empfiehlt es sich, mit einer Gabe eines leicht löslichen, schnell wirkenden Volldüngers die betreffenden Gehölze zu unterstützen.                                               

Ilse Jaehner   

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