Der Nutzgarten im April

Säen im Frühbeet, Gewächshaus, ­Freiland 

Wer jetzt noch Apfel-, Birnen-, Kirschen- oder Pflaumen­bäume pflanzen will, spute sich und nutze die erste Gelegenheit, die sich bietet. Mancherorts blühen die Bäume schon, so Kirschen und Pflaumen. Erst dann zu pflanzen wäre ungünstig. Auch für Johannis- und Stachelbeersträucher wird Pflanzung höchste Zeit. Sie ergrünen schon. Die frisch gepflanzten Obstgehölze überspritzt man bei nachfolgend trockener Witterung öfter und mulcht unbedingt die Wurzelscheiben. Bei bereits vorhandenen Obstgehölzen verschiebt man das Mulchen bis nach etwaigen Spätfrösten, damit die im Boden inzwischen gespeicherte Wärme in kalten Nächten aufsteigt und mögliche Schäden verhindert oder mildert. Spalierobstbäume kann man mit Jutesäcken, Vlies oder Noppenfolie schützen, Erdbeeren mit Folientunneln. Zur Pflanzung von Kiwi und Wein an Spalieren oder Pergolen werden jetzt die Pflanzplätze vorbereitet. Vorhandene Wein- und Kiwispaliere sind durch Schnitt übersichtig zu halten.  

Im Frühbeet wachsen bereits Spinat, Melde, Stielmus, Schnittsalat, Kerbel, Kresse aus Märzsaat oder sie werden jetzt dort gesät. Das Frühbeet eignet sich ferner zur Kultur von Kopfsalat und Kohlrabi, zur Anzucht von Salat- und Kohlarten, Porree. Anzuchten von Tomaten, Paprika, Auberginen, Knollen- und Bleichsellerie sind im Kleingewächshaus besser untergebracht als im Frühbeet. Das gilt auch für Jungpflanzenanzuchten von Gurken, Melonen, Zucchini, allerlei Kürbissen.   

Diese Gemüsearten werden im Freiland gesät: Schwarzwurzeln, Möhren, Rettich, Radieschen, Pas­tinaken, Mairüben, Rote Bete, Zwiebeln, Erbsen, vorwiegend Markerbsen, Mangold, Schnitt und Pflücksalat. Im Kräutergärtchen sät man Bohnenkraut, Dill, Sauerampfer, Borretsch, Kerbel, Petersilie.  

Diese Gemüsearten werden auf Beete gepflanzt: Kopfsalat, Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli, vorteilhaft gekaufte Setzlinge, denn bei gewöhnlich nur wenigen Exemplaren lohnt sich eigene frühe Anzucht nicht. Spielt das Wetter mit, können schon vorgekeimte Kartoffeln und Dicke Bohnen gesetzt werden. Man pflanzt Steckzwiebeln und Schalotten, vervollständigt das Kräutergärtchen, falls noch die eine oder andere ausdauernde Art fehlt.  

Man hat alle Hände voll zu tun, Saaten und Pflanzungen gründlichst vorzubereiten. Wichtig ist gute Humusversorgung des Bodens. Ob zusätzlich Nährstoffe gegeben werden müssen, hängt vom allgemeinen Zustand des Bodens ab und von der Gemüseart. Jetzt erweist es sich, wie vorteilhaft regelmäßige Bodenuntersuchungen sind, die über Humusgehalt und Nährstoffvorrat im Boden Auskunft geben, so dass gezielt gedüngt werden kann.             

Ilse Jaehner   

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